Adventskalender? Schon jetzt?! Warum ich im Oktober an Weihnachten denken muss

Weihnachten und ich – eine komplizierte Beziehung

Wenn ich ehrlich bin: Mit Weihnachten und generell christlichen Feiertagen kann ich wenig anfangen. Ich bin nicht religiös, und das ganze Drumherum ist mir oft viel zu kommerziell. Dieses ewige „höher, schneller, teurer“ beim Geschenke kaufen, die überfüllten Einkaufszentren, der Zwang zur Perfektion – all das hat mit dem eigentlichen Gedanken wenig zu tun.

Das heißt aber nicht, dass ich die Zeit nicht genießen kann. Im Gegenteil: Ich habe mir meine ganz eigene Art geschaffen, mit dem Dezember umzugehen. Statt Kommerz und Pflichtgeschenken setze ich auf kleine, kreative Momente, die von Herzen kommen. Das habe ich schon in meinem Artikel „Weihnachten mal anders“ beschrieben: Weihnachten muss nicht gleichbedeutend mit Stress sein – es darf bunt, individuell und frei sein.

Warum ich im Oktober schon an Weihnachten denke

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Wenn du Weihnachten so kritisch siehst – warum dann schon im Oktober Adventskalender?“
Ganz einfach: Weil sie für mich nichts mit Kommerz zu tun haben, sondern mit Kreativität, Vorfreude und Geschichten.

Ein Adventskalender ist wie ein kleiner Erzählbogen in 24 Kapiteln. Er macht den Dezember bunter, bringt ein Lächeln und schenkt Zeit zum Innehalten. Damit das funktioniert, brauche ich Vorbereitung: Ideen sammeln, Materialien zusammensuchen, vielleicht upcyceln, manchmal auch Dinge von Hand machen. Und diese Vorbereitung beginnt nun mal nicht erst im Dezember, sondern deutlich früher.

Persönliche Rituale statt Pflichtprogramm

Während viele im Dezember im Konsumrausch stecken, finde ich meinen eigenen Zugang zu dieser Jahreszeit. In „Frohe Weihnachten? – über Rauhnächte und Neuanfänge“ habe ich schon erzählt, dass mich die Zeit zwischen den Jahren besonders inspiriert. Für mich ist sie weniger ein Fest der Geschenke als vielmehr eine Phase des Rückzugs, des Nachdenkens und manchmal auch des Neubeginns.

Und ja, manchmal schenke ich mir selbst einfach etwas Schönes – so wie damals in „Weihnachtsgeschenk an mich“. Weil Weihnachten für mich nicht Pflichtprogramm ist, sondern die Freiheit, eigene Rituale zu leben.

Geschichten, die bleiben

Weihnachten inspiriert mich auch literarisch. Für den Osterholzer Anzeiger habe ich einmal die Kurzgeschichte „Seelenblick“ veröffentlicht – eine kleine Geschichte, die zeigt, dass Weihnachten nicht Glitzer und Konsum sein muss, sondern auch ein Moment der Menschlichkeit sein kann.

Gerade solche Geschichten sind es, die mich motivieren, den Dezember bewusst anders zu gestalten. Ein Adventskalender mit 24 kleinen Ideen oder Gesten passt da viel besser zu mir als 20 Geschenke unter dem Baum.

Der Spagat zwischen Herbst und Winter

Natürlich wirkt es ein bisschen kurios, wenn ich im Oktober zwischen Kürbissen und Sturmgedöns schon über Tannenzweige und Türchen nachdenke. Aber für mich ist das kein Widerspruch. Es verlängert vielmehr die Vorfreude und schafft Raum für Kreativität.

Während draußen noch die Eicheln aufs Terrassendach „klonk“ machen, entstehen in meinem Atelier die ersten kleinen Projekte, die später Teil eines Adventskalenders oder einer winterlichen Überraschung werden könnten. Für mich ist das nicht Weihnachten im klassischen Sinn – sondern einfach eine weitere Gelegenheit, Menschen Farbe und Freude ins Leben zu bringen.

Schlussgedanke

Ich brauche keine perfekte Festtafel, keine überteuerten Geschenke und keine religiöse Verankerung, um im Dezember etwas Besonderes zu erleben. Für mich zählt die kreative Vorbereitung, die kleinen Gesten und die Freiheit, Weihnachten so zu leben, wie es zu mir passt.

Und genau deshalb denke ich im Oktober schon an Adventskalender. Nicht, weil ich Weihnachten „klassisch“ feiern will, sondern weil ich meine ganz eigene Form gefunden habe: bunt, kreativ und ein bisschen anders.

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