Ich bezichtige den Sonntag jetzt mal als unseren ERSTEN URLAUBSTAG, da Ron steif und fest darauf besteht das An- und Abreisetag NICHT als Urlaubstag zĂ€hlen. Soll mir recht sein. đ
Meine erste Nacht war ziemlich grauenvoll. Das Doppelbett auf dem mein Göttergatte und ich genĂ€chtigt hatten schaukelte sobald sich der andere bewegte. Soll heiĂen man wachte auf, sobald jemand auch nur seinen Arm anders hinlegte. Hinzu kam noch das die Matratze viel zu weich war und die Sprungfedern an so manchen Stellen drĂŒckten. FĂŒr mich kam noch dazu das es weiche Daunenkissen waren. (Die natĂŒrlich auch pieksten.)
Nach der HĂ€lfte der Nacht war ich aufgestanden, hatte mir die Decken aus dem leer stehenden Schlafzimmer geholt und auf dem FuĂboden geschlafen. Es war zwar angenehmer als auf dem Bett, dennoch fĂŒhlte ich mich am nĂ€chsten Morgen wie gerĂ€dert. So kam es, wie es kommen musste: Mein erster Urlaubstag begann, es hĂ€tte so schön sein können, mit MigrĂ€ne⊠Ron hatte zwar keine MigrĂ€ne, sein Schlaf war aber auch nicht erholsamer und sein Körper ziemlich maltrĂ€tiert. Kurz: Ihm tat alles weh. Lust aufzustehen hatten wir nicht wirklich. DafĂŒr waren wir viel zu k.o.. Doch dann hörte ich ein vertrautes GerĂ€usch welches mich dazu brachte mich vom hochzuquĂ€len: Die Kaffeemaschine! đ
Ebu saĂ mit einem Becher und einer Zigarette auf der vorderen Terrasse und sonnte sein Haupt. Sonne gab es an diesem Morgen reichlich und so beschlossen wir auf dieser Seite des Hauses und drauĂen zu FrĂŒhstĂŒcken. Ich warf mir eine Tablette ein und versuchte irgendwie aufrecht zu stehen und mir möglichst nicht anmerken zu lassen. Kurze Zeit spĂ€ter stand auch mein Bruderherz auf, leistete uns Gesellschaft â und bestand auf ein Gruppenfoto. đ
Nach dem FrĂŒhstĂŒck brachen wir auf nach Lysabild. Einem kleinen verschlafenden StĂ€dtchen auf der anderen Seite der Insel. (In weiser Voraussicht hatte ich Zuhause noch einen Routenplan ausgedruckt.) Dort ergötzten wir uns daran wie MĂ€nner, Frauen und Kinder mit einer Lanze auf Pferden ritten und dabei versuchten eben diese (die Lanze, nicht die Pferde!) in kleine Ringe zu pieksen. Umgangssprachlich wird dieser Sport auch als Ringreiten bezeichnet. War mal nett anzusehen. Nach kurzer Zeit aber stinklangweilig. Nachdem wir jede Menge Fotos gemacht hatten zogen wir aus um diesen Ort zu erkunden. (Wenn man denn schon mal da istâŠ) Wir entdeckten eine Kirche. Diese war leider verschlossen. (Nein wir wollten nicht beten, hĂ€tten uns aber gerne die Architektur angesehen.) DafĂŒr machten wir auf dem angrenzten Friedhof eine sensationelle Entdeckung: Nach dem Tod gibt es Fernsehen!!! đ Der eindeutige Beweis war fĂŒr uns die an der Friedhofsmauer befestigte SattelitenschĂŒssel! Schade das es kein Home-Entertainment-Paket gibt, aber SchĂŒssel-TV ist ja besser als nix. đ Sogar den Weg ins Paradis haben wir gefunden!!!
Nach unser kleinen Sightseeingtour fuhren wir zurĂŒck ins Ferienhaus und beschlossen direkt wieder los zu gehen. Dieses mal trieb es uns ans Meer. Immerhin liegt das Haus nur 250 Meter davon entfernt! Das MUSS man einfach ausnutzen!!! WĂ€hrend die Jungs sich um das Bier kĂŒmmerten, schnappte ich mir die Picknickdecke und schon ging es los.
Kaum angekommen fĂŒllten wir unsere Lungen mit salziger frischer Meeresluft. Dazu der Blick auf die gegenĂŒberliegende KĂŒste oder, je nach belieben, auf das offene Meer. Das war einfach groĂartig!!! Ich hatte das soooooooo vermisstâŠ. Es dauerte nicht lange, die Bierflaschen wurden entkorkt und auf den Urlaub angestoĂen. Das es auch hier interessante Dinge zu entdecken gab stellte sich schnell heraus: Wir entdeckten Einpaariges Strandgut und Walkondome! Meeresbiologie kann wirklich spannend sein! Miguel und Ebu brachen als erste auf. Da ich âHungerâ schrie, wollten sie schon mal den Grill anmachen. Guter Plan! đ Mit Ron genoss ich noch einige Minuten Zweisamkeit am Strand. Von diesem Moment, gemeinsam aufâs Meer zu blicken, hatten wir die ganzen Monate getrĂ€umt. <3
Wieder âZuhauseâ gab es auf der Terrasse Abendbrot, wobei dieses fast nur aus Fleisch bestand. Dazu floss jede Menge Alkohol, was die MĂ€nner in einen enormen Redeschwall versetzte. Irgendwann war die Diskussion nicht mehr auszuhalten und ich tat was Frauen in dieser Situation eben tun: Ich ging schaukeln! đ Es dauerte erstaunlich lange bis ich ĂŒberhaupt vermisst wurde. Ironischerweise war es ausgerechnet Miguel der sich nach mir umschaute. Ich kam wieder mit zurĂŒck, wenn auch nur, weil mir einfach nur verdammt kalt war, und setzte mich noch eine Weile zu den MĂ€nnern. Deren Redeschwall war aber leider noch immer nicht verebbtâŠ. Tapfer wollte ich durchhalten, als plötzlich mein Götteratte wortlos aufstand und verschwand. Irritierte Blicke und grĂŒbeln in den Gesichtern. Keiner hatte so recht mitbekommen was los war. Mein Bruderherz ging nach kurzer Beratschlagung hinterher und kam mit der beruhigenden Botschaft wieder, dass Ron einfach grade nur mal seine Ruhe haben möchte. Puh!
Kurze Zeit spĂ€ter verzog ich mich dann auch und legte mich schlafen, wĂ€hrend Ebu und Miguel fĂŒr nicht wirklich gewĂŒnschte Unterhaltung sorgten. Aber hey, es ist Urlaub, scheiĂ drauf. đ