Die Geschichte der Postkarte (WordPostcardDay)

Wer sich hier ein wenig umschaut wird vielleicht auf meiner BucketList entdeckt haben, dass ich mir wünsche (neben einem Postsack voll Post zu erhalten), Postkarten aus jedem Land Europas und jedem Staat der USA zu erhalten. Das ist natürlich nicht ganz so einfach, denn ich möchte ja nicht einfach „nur“ gekaufte, sondern richtig versendete – und an mich adressierte Exemplare erhalten. Sehr hilfreich ist dabei Postcrossing, eine Plattform die Schreiberlinge. Durch Zufall. Aber genau das macht es ja auch spannend, da ich nie weiß, wo meine nächste Postkarte hingeht oder wo sie herkommt. Von weiten Kontinenten wie Australien bis hin zu eher „ungewöhnlichen“ Ländern wie Turkemistan, sende ich unregelmäßig Postkarten in die Welt und bekomme, aus anderen Winkeln der Erde, welche zurück. Total spannend!

Weltpostkartentag

Heute, am 01. Oktober, ist passend dazu der „World Postcard Day“. Was man da macht? Richtig: Postkarten verschicken! Seinen wir mal ehrlich, die meisten versenden heute nur noch Postkarten, wenn sie im Urlaub sind. Und auch da gibt es – leider – oft nur noch ein Foto über WhatsApp und Co. oder einen Rundbrief via E-Mail. Schade, denn wer freut sich nicht, wenn der Briefkasten geöffnet wird und sich darin eine schöne Postkarte, mit handgeschriebenen Zeilen befindet? Also ran an den Stift und losgeschrieben! Es gibt unzählige Postkarten da draußen, die nur darauf warten, aus den Ragalen befreit und in die Welt losgelassen zu werden. Da ist für jeden etwas dabei. Wer mag kann auch einfach selbst eine Postkarte bemalen oder basteln. (Unbedingt auf die Größe achten, damit es als Postkarte gilt und kein Extraporto, auf Grund von Übergröße / ungewöhnlicher Form fällig wird. Die jeweils aktuellen Bedingungen, sowie das Porot finden sich auf der jeweiligen Seite des Postunternehmens. Für Deutschland ist das die Deutsche Post AG.)

Zum Weltpostkartentag wird jedes Jahr ein Designwettbewerb veranstaltet, bei dem es daraum geht, eine offizielle Postkarte zu entwerfen. Der erste Platz wird alss Download zur Verfügung gestellt, so dass sich jeder – von überall auf der Welt – „offizielle“ Postkarten drucken kann. (Es gibt zwar viele Postkarten, auf denen „World Postcard Day“ steht, aber das original gibt es NUR auf der offiziellen Seite.)

Die Geschichte der Postkarte

Der französische Graveur Demaison hat bereits 1777 ein Blatt mit Grußkarten veröffentlich. Diese konnten ausgeschnitten und per Post versendet werden. Da die Menschen allerdings glaubten, dass ihre Diener so die Nachrichten lesen würden, kam die Idee nicht wirklich gut an. (Übrigens gilt für Postkarten auch heute kein Briefgeheimnis! Dafür müsste sich die Postkarte in einem verschlossenen Umschlag befinden, was ja aber den Sinn der Postkarte an sich aufheben würde.)

Anfang 1861 erabschiedete der US-Kongress ein Gesetz, das den Postversand von privat gedruckten Karten erlaubte. In diesem Jahr ließ auch John P. Charlton eines Postkarte patentieren und verkaufte die Rechte an Hymen Lipman.

(Funfact: Lipman war Gründer der ersten Briefumschlagfirma in den USA, des Bleistifts und des Radiergummis!)

Auf der Karlsruher Postkonferenz war man skeptisch als Heinrich von Stephan 1865 die Schaffung eines „offenen Postblattes“ vorschlug. Er wollte damit nicht nur den Aufwand für den Versand einer kurzen Nachricht vereinfachen, sondern letztlich auch Papier und Kosten sparen. Die Post fürchtete die Komplexität und die Kosten, die mit der Umsetzung des Systems in den verschiedenen Staaten verbunden waren, die alle ihre eigenen Briefmarken herausgaben.

Während Deutschland den vorläufer der Postkarte also ablehnte, wurde sie am 1. Oktober 1869 in Österreich-Ungarn geboren: Eine „Correspondenz-Karte“ (ein hellbraunes Rechteck von 8,5 x 12 cm, das auf der Vorderseite Platz für die Adresse, auf der Rückseite für eine kurze Nachricht bot und dessen Porto nur die Hälfte eines Briefes kostete.)

Ab da entwickelte sich die Postkarte immer weiter – und sie tut es auch heute noch. Betrachtet man Karten von „damals“ haben sie oft nur Text, später Zeichnungen. Es folgten Schwarz-Weiß-Fotos, später bunte Fotos, sowie Hologramme und heute gibt es, abgesehen von diversen Formen, sogar Postkarten auf denen sich eine digitale Nachricht aufnehmen lässt, die sich, dank eines QR-Codes abspielen lässt.

2 Gedanken zu „Die Geschichte der Postkarte (WordPostcardDay)“

    • Weltkarten und Weltkugeln sind ja aber auch faszinierend! 🙂
      Dein Kommentar hat mich inspiriert und ich habe mal nachgesehen: Offenbar gibt es KEINEN Tag der Weltkarte! Ist das zu glauben, wo es doch immer für alles mögliche „Ehrentage“ gibt!
      Du könntest ja selbst einen „erfinden“ … ():-)

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