~°~ Das Buch ~°~
David M. Barnett
Miss Gladys und ihr Astronaut
416 Seiten
Ullstein Taschenbuch [28.05.2018]
ISBN: 9783548289540
~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~
Thomas Major arbeitet zwar bei der britischen Weltraumorganisation, doch nicht als Astronaut, sondern als Chemietechniker. Bis eines Tages eine Expedition zum Mars ansteht und einer der Astronauten ausfällt. Kurioserweise schafft es Thomas Major tatsächlich an Bord. Endlich, eine Umgebung ohne Menschen! Doch so ganz ohne geht es im Weltraum dann doch nicht. Blöd nur, dass kurz nach dem Start die Verbindung zur Erde ausfällt. Glücklicherweise hat Thomas eine Iridium-Telefon dabei, doch statt das Bodenpersonal zu informieren, ruft er kurzerhand seine Exfrau an. Aber statt ihr hat er eine nette ältere Dame am Telefon. Miss Gladys ist jedoch ein wenig dement und so entstehen schnell wirre – für den Leser aber teils durchaus amüsante – Gespräche. Zu allem Überfluss hat die gute Dame ihre Teenager-Enkel zur Aufsicht da, weil der Vater im Gefängnis sitzt. Sie hat auch Geld bekommen, um über die Runden zu kommen, doch hat sie an einen Betrüger verloren. Die drei sind kurz davor, ohne ein Dach über den Kopf dazustehen, haben aber auch schon eine Idee: Enkel James muss den Schüler-Wissenschafts-Wettbewerb gewinnen! Und mit einem echten Astronauten an der Seite, sollte das doch kein Problem sein! – Oder vielleicht doch?
Die Protagonisten sind wunderbar. Besonders Miss Gladys ist mir mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen. So ganz rund war mir die Geschichte leider nicht. Es gab immer wieder die eine oder andere Stelle, die ich als ein wenig unrealistisch empfand. Zum Ende hin wurde es dann etwas anstrengend, da die Geschichte bereits ein Ende gefunden hätte, vom Autor aber immer wieder künstlich verlängert wurde. Auch ist, gerade das Ende, nicht ganz glaubwürdig – aber schön! 😉
Ich blicke auf dieses Buch mit gemischten Gefühlen. Der Roman an sich ist, besonders durch den lockeren Schreibstil, wirklich gut und die Handlung endlich mal etwas ganz anderes. (Respekt an den Autor für die Idee!) Letzten Endes handelt es sich jedoch bei Demenz um eine Krankheit, die alles andere als lustig ist. Weder für Betroffene, noch für Angehörige. Dieses Buch ist eine tolle Lektüre für alle, die den ersten Hintergrund nicht vergessen.