Stell dir vor du bist schwanger, aber dein Kind wird kurz vor der Entbindung getötet, weil Teile von ihm gebraucht werden…
Ihr kennt sicher diese Horror-Filme, in denen die „Monster“ einem Menschen, zumindest im weitgehenden Sinne, ähnlich sehen!? Egal ob es sich nun um einen guten oder schlechten Film handelt, es ist nichts weiter als Fiktion. Bis jetzt! Ein Wissenschaftler hat sich zum Ziel erklärt, einen „Chimären“ zu erschaffen.
Nur das er nicht „Dr. Frankenstein“ heißt, sondern Hiromitsu Nakauschi und der Japaner wird auch keine Körperteile aneinander nähen, sondern Gene von einem Menschen in ein Tier einsetzen. – Das wird bereits seit vielen Jahren gemacht. Meist mit, wie könnte es anderes sein, Mäusen. So hat der Wissenschaftler bereits vor mehr als acht Jahren angefangen Mäuse zu züchten, welche Bauchspeicheldrüsen von Ratten hatten. Und das war der Anfang. Bisher war eine Geburt dieser „Mischwesen“ nicht erlaubt, doch Nakauschi hat jetzt einen entsprechenden Antrag gestellt, da genau das, auf langfristige Sicht, sein Plan ist: In Tieren Gewebe und Organe züchten, die dann einem Menschen, der diese benötigt, eingepflanzt werden können.
Der Hintergrund ist – natürlich – der Mensch selbst: Seit Jahren steigt unsere Lebenserwartung, doch damit gibt es auch immer mehr Menschen, die ein Organ benötigen, um weiterzuleben. Oft darunter auch Kinder, die ihr Leben noch gar nicht gelebt haben. Doch es gibt nicht genug Organspender. Nicht in Deutschland und erst recht nicht in Japan. Die benötigten Organe müssen also „irgendwo anders herkommen“...
Was meint ihr: Ist das die Lösung für die Organknappheit? Ist das ethisch vertretbar? Der deutsche Ethikrat befand 2011, dass es zumindest vertretbar sei, menschliche Zellen in Gehirne von Säugetieren zu übertragen – sofern es keine Primaten sind.
Wessen Leben ist hier mehr wert: Das des Menschen, der ohne ein Spenderorgan stirbt oder das des Tieres, welches als Ersatzteillager geschaffen wurde und nie ein selbstbestimmtes Leben führen durfte?
Ich finde diese Chimären Forschung auch absolut gruselig…
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass Menschen sich einfach nicht damit abfinden können zu sterben. Tod und Geburt gehören zum Leben dazu und anstatt Tiere und Menschen zu quälen, könne man mit ein wenig Anstand abtreten.
Gesetzt den Fall, du hättest ein Kind. Würdest du es sterben lassen, wenn es mit Hilfe des „Ersatzteillagers“ gerettet werden könnte?
Ich habe keines, ich möchtes keines. Also stellt sich die Frage nicht.
Und bevor du jetzt wg. Partner fragst: Er würde es verstehen und so ein „Ersatzteil“ nicht wollen.
Ich habe drei Kinder und bin keine fanatische Tierschutz-Extremistin.
Trotzdem bin ich gegen Organspende und gegen die Idee Tiere als Ersatzteillager zu nutzen. Mensch und Tier stehen für mich nicht auf derselben Stufe, aber das erhöht doch nur die Pflicht des Menschen, mit den Tieren verantwortungsvoll umzugehen.
Furchtbar! Reicht es nicht, dass Tiere als Nahrungsmittel herhalten und für medizinische Zwecke ausgebeutet werden? Nun will man auch noch Ersatzteile von ihnen haben. Einfach nur abgrundtief ekelhaft!
„Macht euch die Erde untertan!“ oder „Hunde, wollt ihr ewig leben?“
Mensch geht vor Tier, aber nur ausnahmsweise! Und diese Ausnahmen müssten unbediingt vom Ethikrat oder noch besser von einem internationalen Gremium genau definiert werden.