Impossible Creatures – Magische Wesen mit Schwächen?

Fantastische Welten, mythische Kreaturen und ein Abenteuer voller Magie – das klingt nach einer perfekten Mischung für ein fesselndes Kinderbuch, oder? In Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen, dem Auftakt zur Archipel-Trilogie, entführt uns Katherine Rundell in eine geheimnisvolle Inselwelt, auf der all die Fabelwesen existieren, die man sonst nur aus Mythen kennt. Der junge Protagonist Christopher gelangt durch Zufall in diese versteckte Welt und entdeckt, dass er eine besondere Verbindung zu den magischen Kreaturen hat. Doch nicht nur er ist hinter ihrem Geheimnis her – dunkle Mächte bedrohen die Existenz des Archipels. Gemeinsam mit der mutigen Mal entbrennt ein Abenteuer, in dem Mut, Freundschaft und die Magie der Fantasie eine große Rolle spielen.

Eindrücke / Meinung

Eine bildgewaltige Welt voller Kreaturen – mit einem kleinen Wermutstropfen

Was mir an dem Buch am besten gefallen hat, sind ohne Frage die faszinierenden Wesen, die Rundell erschaffen hat. Die Illustrationen am Anfang des Buches sind wunderschön gestaltet und verleihen den Geschöpfen eine greifbare Form. Von Hippogreifen über Gremlins bis hin zu Mantikoren – die Vielfalt ist beeindruckend! Das Archipel wirkt lebendig, fast greifbar, und man kann sich wunderbar vorstellen, dass irgendwo in einer versteckten Ecke der Welt all diese Wesen tatsächlich existieren.

Umso enttäuschender war es, dass diese wunderschönen Darstellungen sich nicht in der eigentlichen Geschichte wiederfinden. Statt die Kreaturen aktiv in die Handlung einzubinden und sie mit eigenständigen Persönlichkeiten auszustatten, bleiben sie oft nur eine Kulisse. Das ist wirklich schade, denn hier hätte die Geschichte so viel mehr Tiefe und Magie bekommen können!

Sprunghafte Handlung und ein wenig zu viel von allem

Die Geschichte selbst hat mich leider nicht komplett überzeugt. Irgendwie wirkte sie oft sprunghaft, sodass es mir schwerfiel, dem Verlauf wirklich gut zu folgen. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass ich Abschnitte noch einmal lesen musste, um wirklich zu verstehen, was gerade passiert ist. Vielleicht lag das am Schreibstil, der für mich nicht wirklich flüssig wirkte – und das hat mir den Spaß am Lesen ein wenig genommen.

Hinzu kommt die immense Fülle an Kreaturen und Informationen. Einerseits ist das großartig, weil die Welt dadurch lebendig wirkt. Andererseits fühlt es sich manchmal etwas überladen an, als ob zu viel auf einmal passiert und man keine richtige Pause bekommt, um alles zu verarbeiten.

Charaktere – ein bisschen flach, ein bisschen naiv

Auch die Figuren haben mich nicht ganz überzeugt. Christopher und Mal sind zwar sympathisch, aber oft wirkten sie für mich zu naiv und ein wenig eindimensional. Vielleicht ist das dem Umstand geschuldet, dass es sich um ein Kinderbuch handelt – aber auch in dieser Altersklasse gibt es durchaus tiefgründigere Charakterentwicklungen. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass sie mehr Ecken und Kanten haben und ihre Entscheidungen nicht immer so vorhersehbar sind.

Fazit: Viel Magie, aber auch einige Schwächen

Impossible Creatures bietet eine beeindruckende Welt voller magischer Wesen, die in ihrer Vielfalt und Darstellung absolut begeistern kann. Die Illustrationen sind wunderschön, und die Grundidee ist wirklich spannend. Leider konnte die Geschichte selbst nicht ganz mithalten – sie wirkte sprunghaft, der Schreibstil nahm für mich etwas die Leichtigkeit aus der Lektüre, und die Charaktere blieben ein wenig zu flach.

Für Kinder ab 10 Jahren, die eine Vorliebe für fantastische Welten haben, könnte es dennoch ein spannendes Leseabenteuer sein. Wer jedoch eine tiefgehende Story mit ausgeprägter Charakterentwicklung sucht, könnte hier ein wenig enttäuscht werden. Ich persönlich bin unsicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde – vielleicht gebe ich dem zweiten Band aber doch noch eine Chance, in der Hoffnung, dass die Geschichte mehr an Fahrt aufnimmt.

[* Vielen Dank an den Fischer-Sauerländer-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich versichere, dass dieses keinen Einfluss auf die Bewertung des Buches hat und dieser Blogbeitrag einzig und allein meine persönliche Meinung widerspiegelt.]

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