Thambas großes Abenteuer – Eine bewegende Nashorn-Rettung oder doch nur ein PR-Buch?

Tierschutz ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Gerade Nashörner sind durch Wilderei und Lebensraumverlust massiv bedroht – umso wichtiger ist die Arbeit von Organisationen wie Rettet das Nashorn und den mutigen Frauen der Black Mambas, einer rein weiblichen Anti-Wilderer-Einheit in Südafrika. Sie riskieren täglich ihr Leben, um Tiere vor grausamen Schicksalen zu bewahren. Genau deshalb war ich so gespannt auf „Thambas großes Abenteuer“. Ich hatte mir eine tiefgehende, mitreißende Geschichte über die Rettung des kleinen Nashorns Thamba erhofft – eine, die mich emotional packt, mir Gänsehaut beschert und mich noch lange nach dem Lesen nicht loslässt. Doch leider kam alles ein bisschen anders …

Einndrücke / Meinung

Wo ist Thamba?

Wenn ein Buch „Thambas großes Abenteuer“ heißt, erwartet man natürlich, dass sich die Geschichte vor allem um Thamba dreht. Doch gefühlt ist das kleine Nashorn eher eine Randerscheinung. Es gibt keine wirkliche Charakterentwicklung – weder bei Thamba noch bei den Menschen, die ihn retten. Alles bleibt ziemlich an der Oberfläche. Statt einer emotionalen, spannenden Rettungsgeschichte bekommen wir eher eine Aneinanderreihung von Fakten und kurzen Episoden. Das kann interessant sein, aber wer auf eine fesselnde Erzählung hofft, wird wohl eher enttäuscht.

Positiv: Kindgerechte Infos und wunderschöne Bilder

Was das Buch allerdings gut macht, ist die kindgerechte Vermittlung von Wissen. Es erklärt anschaulich, warum Nashörner vom Aussterben bedroht sind und welche Gefahren ihnen drohen. Besonders für jüngere Leser ist das ein wertvoller Einstieg in das Thema Artenschutz.

Ein echtes Highlight sind die Bilder! Sie fangen die Schönheit der afrikanischen Tierwelt perfekt ein und machen das Buch visuell zu einem kleinen Schatz. Wenn schon die Geschichte nicht mitreißt, dann tun es wenigstens die beeindruckenden Aufnahmen.

Das Bild zeigt eine liebevolle Illustration aus dem Buch „Thambas großes Abenteuer“, die eine Begegnung zwischen Nashörnern und einem Hund in einer afrikanischen Savannenlandschaft darstellt.  In der Szene stehen drei Nashörner – ein erwachsenes Tier und zwei kleinere, vermutlich ein Jungtier und ein halbwüchsiges Nashorn – auf einer trockenen, gelblichen Wiese. Ihnen gegenüber steht ein kleiner Hund mit aufgerichtetem Schwanz, der neugierig zu den Nashörnern blickt. Das größte Nashorn schaut ebenfalls aufmerksam in seine Richtung, während das Jungtier vorsichtig eine Schnauze nach vorne streckt, als wolle es den Hund beschnuppern.  Im Hintergrund befindet sich ein hoher Zaun mit senkrechten Pfosten, der die Landschaft abgrenzt. Rechts steht ein großer Baum mit grünen Blättern, der etwas Schatten spendet. Die Szenerie wirkt ruhig und harmonisch, als ob sich die Tiere gerade aneinander gewöhnen würden.  Unterhalb der Illustration ist ein Textfeld mit Informationen über Breitmaulnashörner und Spitzmaulnashörner. Eine realistisch gezeichnete Libelle sitzt auf dem Rand des Textfeldes, was eine lebendige und naturverbundene Atmosphäre schafft.

Tierschutz ist kein Märchen – sondern harte Realität!

Obwohl das Buch inhaltlich leider nicht meinen Erwartungen entspricht, darf man eines nicht vergessen: Die Arbeit von Organisationen wie Rettet das Nashorn und den Black Mambas ist unglaublich wichtig! Sie kämpfen gegen Wilderer, setzen sich für den Schutz bedrohter Tierarten ein und versuchen, ein Bewusstsein für den Wert dieser Tiere zu schaffen. Gerade die Black Mambas sind dabei echte Heldinnen – sie patrouillieren unbewaffnet in Gebieten, in denen Wilderer oft skrupellos zuschlagen. Ihr Mut verdient höchste Anerkennung!

Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, wenn das Buch sich stärker auf die Menschen hinter der Rettung von Thamba konzentriert hätte – auf ihre Sorgen, ihre Erfolge und auch ihre Rückschläge. So bleibt das Ganze leider mehr eine Art hübsch verpackte PR-Broschüre als eine tiefgehende Geschichte.

Das Bild zeigt eine rechteckige Notiz auf vergilbtem Papier, das an eine alte, leicht eingerollte Seite erinnert. Die Notiz ist oben rechts mit einer Büroklammer an der Seite befestigt. Der Text ist in schwarzer Schrift gedruckt und enthält eine Botschaft über den Schutz von Nashörnern und anderen Lebewesen sowie einen Spendenaufruf.  Die Botschaft beginnt mit der Überschrift „Sei Teil der Lösung …“ und ruft dazu auf, sich für Tiere einzusetzen, nicht nur für Nashörner, sondern für alle Lebewesen wie Bienen, Frösche, Hunde und Rinder. Außerdem wird dazu ermutigt, eine Patenschaft für einen Hund zu übernehmen oder Spenden zu sammeln.  Am unteren Rand der Notiz stehen Kontodaten für Spenden, einschließlich einer Bankverbindung und einer PayPal-Adresse.  In der unteren rechten Ecke befinden sich zwei kleine Logos. Eines zeigt ein stilisiertes Nashorn mit der Aufschrift „Rettet das Nashorn“, das andere trägt die Bezeichnung „Animal Rescue“ und symbolisiert den Schutz von Tieren. Das Bild vermittelt eine ernste, aber hoffnungsvolle Botschaft über den Erhalt gefährdeter Tierarten.

Fazit: Mehr Emotionen wären schön gewesen!

Ich wollte fühlen, mitfiebern, mit Thamba hoffen – doch dafür bleibt das Buch zu distanziert. Wer allerdings nach einer leichten Lektüre für Kinder sucht, die grundlegende Fakten zum Nashornschutz vermittelt, kann hier fündig werden. Und selbst wenn das Buch mich nicht ganz überzeugt hat, so hat es mich doch wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, Organisationen wie die Black Mambas zu unterstützen. Denn ohne Menschen wie sie hätte Thamba vermutlich gar keine Geschichte mehr zu erzählen.

Thema top, Umsetzung leider nur mittelmäßig. Aber: Nashörner brauchen uns – also reden wir darüber! 🦏💚

Hast du schon mal von den Black Mambas gehört? Ich finde es so beeindruckend, was diese Frauen leisten! 💪🐾

Das Bild zeigt das Buchcover von „Thambas großes Abenteuer – Wie ein kleines Nashorn gerettet wurde“ von Perdita Lübbe-Scheuermann und Johanna Ries. Es handelt sich um eine liebevoll illustrierte Szene in einer afrikanischen Savannenlandschaft.  Im Mittelpunkt steht ein kleines, graues Nashorn mit großen, wachen Augen, das aus einer Milchflasche gefüttert wird. Die Flasche wird von einem Mann gehalten, der einen grünen Hut, ein weißes Hemd und grüne Hosen trägt. Neben dem Nashorn sitzt eine dunkelhäutige Frau mit lockigen Haaren und einem weißen Oberteil auf dem Boden. Sie berührt das Nashorn sanft, als wolle sie es beruhigen. Zu ihren Füßen liegt ein Hund mit spitzen Ohren entspannt auf dem Boden.  Im Hintergrund steht eine einfache Holzhütte mit einem Strohdach, und weiter hinten erstreckt sich eine gelblich-braune Graslandschaft mit vereinzelten Bäumen. Ein großer Greifvogel mit ausgebreiteten Flügeln fliegt über die Szene. Der Himmel ist in sanften Blautönen gehalten.  Der Buchtitel ist in großen roten Buchstaben geschrieben: „THAMBAS großes Abenteuer“. Darunter steht in kleinerer, schwarzer Schrift: „Wie ein kleines Nashorn gerettet wurde“. Unten auf dem Cover befindet sich das Verlagslogo von Fischer Sauerländer.  Das Buch liegt auf einem trockenen, rissigen Boden, der an ausgetrocknete Erde erinnert und die Atmosphäre Afrikas zusätzlich unterstreicht.

[* Vielen Dank an den Fischer-Sauerländer-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich versichere, dass dieses keinen Einfluss auf die Bewertung des Buches hat und dieser Blogbeitrag einzig und allein meine persönliche Meinung widerspiegelt.]

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