Tierclans, Maschinen und Mut: Ein ungewöhnliches Kinderbuch voller Action & Herz

[Werbung durch Rezensionsexemplar *] Es gibt diese Bücher, bei denen du nach ein paar Seiten denkst: „Okay, das ist mal was anderes.“ So ging’s mir mit I am Wolf.
Alastair Chisholm schmeißt uns mitten rein in eine raue, mechanische Zukunft, in der Kinder auf und in gigantischen Tiermaschinen leben. Jeder Clan hat sein eigenes Tier: Wolf, Rabe, Keiler … riesige stählerne Wesen, die durch das Land ziehen, sich gegenseitig bekriegen und ihr Territorium verteidigen. Gewalt ist Alltag. Loyalität ist Pflicht. Gefühle? Unerwünscht.

Klingt düster? Ist es manchmal auch – aber nie ohne Hoffnung.

Das Buch

Alastair Chisholm
I am Wolf – Der Kampf der Tierclans

Erscheinungstermin: 23.04.2025
ISBN: 9783737344081
224 Seiten, Fischer Sauerländer

Darum geht es

Coll – ein Kind, das fällt und wächst

Im Zentrum der Geschichte steht Coll, ein Junge vom Clan „Wolf“. Wie alle Kinder dort, kennt er nur eine Wahrheit: Wir gegen die anderen. Nur der eigene Clan zählt. Alles andere ist Gefahr.
Doch dann passiert das Undenkbare: Coll wird bei einem Angriff aus der riesigen Maschine geschleudert und bleibt zurück – in einer Welt, die gefährlich, ungewiss und vor allem: anders ist.
Sein Ziel ist klar – er will zurück zu „Wolf“. Aber der Weg dorthin ist gepflastert mit Zweifeln. Und mit Begegnungen, die alles in Frage stellen, was er je geglaubt hat.

Denn auf seiner Reise trifft Coll auf Kinder von anderen Clans – „Feinde“, wie man ihm beigebracht hat. Und plötzlich sind da diese Fragen:
Was, wenn die anderen gar nicht böse sind?
Was, wenn Freundschaft möglich ist – trotz aller Unterschiede?
Was, wenn das System, in dem du aufgewachsen bist, gar nicht richtig ist?

Warum ich das Buch mochte

Die Idee mit den Tiermaschinen ist einfach grandios.

Ich konnte sie mir richtig vorstellen – metallene Kolosse, lebendige Festungen, die knarzen, stampfen, zischen. Eine Mischung aus Steampunk und Tierreich, die ich so noch nicht gelesen habe. 💡

Die Geschichte regt zum Nachdenken an.

Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch die Entwicklung der Figuren. Die Kinder wachsen über sich hinaus, lernen zu vertrauen, zu zweifeln – und eigene Entscheidungen zu treffen. Und ganz ehrlich: Das ist auch für Erwachsene eine wichtige Erinnerung. 🧠

Der Spannungsbogen ist gut gemacht.

Kurze Kapitel, klare Sprache, viel Action, aber auch leise Momente. Es gibt Kämpfe, aber keine blutrünstige Gewalt. Perfekt für junge Leser:innen, aber nie flach. 🧩

Dieser subtile Humor zwischendurch.

Kein Schenkelklopfer-Haha, sondern eher dieses „Okay, das war charmant-witzig“-Grinsen. Ich mag das sehr. 💬

Was mir gefehlt hat

Klar, es ist ein Auftaktband – aber ich hätte gern noch mehr über die Welt erfahren. Wie sind die Maschinen entstanden? Was ist mit den Erwachsenen? Warum leben die Clans getrennt? Fragen über Fragen …
Aber gut, vielleicht hebt sich der Autor das für die Fortsetzung auf – und die wünsche ich mir dringend!

Fazit

I am Wolf ist ein spannender, fantasievoller und ungewöhnlicher Einstieg in eine neue Jugendbuchreihe.
Es geht um Zusammenhalt, Identität, Vorurteile – und darum, wie mutig es sein kann, eigene Wege zu gehen.
Obwohl das Setting technisch und futuristisch ist, liegt der emotionale Kern ganz nah am echten Leben: Freundschaft, Zweifel, Hoffnung.
Ein Buch, das sowohl actionreiche Unterhaltung bietet als auch leise Botschaften mit auf den Weg gibt – verpackt in eine wilde Tiermaschinentour, die Lust auf mehr macht. 🐺💥

Wenn du das Buch mit deinem Kind liest oder in einer Kinder-/Jugendbibliothek arbeitest: Absolute Empfehlung!
Und wenn du wie ich einfach gerne gute Jugendbücher liest, die clever und anders sind – dann schnapp dir diesen Band. Und sag mir unbedingt Bescheid, wenn du auch so ein bisschen verliebt in die Idee mit den Maschinen-Tierclans bist. 😉

[* Vielen Dank an den Fischer-Sauerländer-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich versichere, dass dieses keinen Einfluss auf die Bewertung des Buches hat und dieser Blogbeitrag einzig und allein meine persönliche Meinung widerspiegelt.]

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