Loslassen im Herbst: Wie ein Blatt auf Reisen – Veränderungen annehmen und innere Freiheit finden

Manchmal fühlt es sich so an, als würden wir im Leben an allem festhalten, was wir kennen – Menschen, Gewohnheiten, oder unsere eigenen Vorstellungen davon, wie alles sein „sollte“. Doch der Herbst, mit seinen goldenen Farben und fallenden Blättern, erinnert uns daran, dass Loslassen ein natürlicher Teil des Lebens ist. In diesem Beitrag möchte ich meine Gedanken darüber teilen, wie ich gelernt habe, das Festhalten zu überwinden und mich stattdessen wie ein Blatt vom Wind tragen zu lassen – offen für Veränderungen und bereit, neue Freiheit zu entdecken. 🍁

Loslassen wie ein Blatt im Wind

Der Wind streicht sanft über die Felder, und ich beobachte, wie ein einzelnes Blatt sich vom Baum löst, schwerelos durch die Luft tanzt. Es ist so ein stiller Moment, dass er fast unbemerkt bleiben könnte – aber in dieser kleinen Geste steckt so viel: Loslassen, Veränderung und ein Neuanfang. Der Sommer zieht sich zurück, fast wie ein Freund, der sich leise verabschiedet, während der Herbst uns umarmt. Die Nächte werden kühler, die Farben golden, und ich spüre, dass auch in mir etwas Neues erwacht. 🍂

Altes Festhalten: Wenn das Loslassen schwerfällt

Früher war Loslassen für mich wie ein kleiner Weltuntergang. Ich habe mich festgeklammert, an Menschen, an Gewohnheiten, an Vorstellungen davon, wie mein Leben aussehen „sollte“. Als ob Loslassen immer gleich Verlust bedeuten würde – und Verlieren wollte ich auf keinen Fall. Es fühlte sich oft so an, als müsste ich kämpfen, um alles festzuhalten, selbst dann, wenn es mir längst nicht mehr guttat.

Aber weißt du was? Das war ein Trugschluss! Loslassen bedeutet nicht, etwas zu verlieren. Es bedeutet, Platz zu schaffen. Platz für das Neue, für Möglichkeiten, die wir uns vorher vielleicht nicht vorstellen konnten. In den letzten Jahren habe ich das Stück für Stück gelernt – und ja, manchmal war das schwer. Menschen loszulassen, die mir viel bedeutet haben, oder mich von alten Glaubenssätzen zu verabschieden, die mich eingeengt haben. Es hat wehgetan. Aber es war auch befreiend.

Die Freiheit im Loslassen finden

Heute sehe ich mich wie dieses Blatt im Wind. Ich lasse mich treiben, spüre diese Leichtigkeit, die ich früher nie gekannt habe. Natürlich habe ich immer noch meine Momente, in denen das Loslassen mir schwerfällt. Es gibt diese leise Angst, die manchmal hochkriecht – die Angst, etwas zu verlieren. Aber mittlerweile habe ich Vertrauen. Jedes Mal, wenn ich losgelassen habe, hat sich etwas Neues gezeigt. Manchmal klein, manchmal riesengroß. Aber immer etwas, das mein Leben reicher gemacht hat, auf eine Weise, die ich mir vorher nicht hätte ausmalen können.

Herbstliche Veränderungen – Raum für Neues schaffen

Der Herbst ist meine Zeit des Wandels geworden. Genau wie die Bäume ihre Blätter fallen lassen, lasse auch ich das Alte los. Das heißt nicht, dass ich vergesse oder weniger liebe. Im Gegenteil – es bedeutet, dass ich mich selbst genug liebe, um weiterzugehen. Um Raum zu schaffen für all das, was noch kommen darf. Und ich finde, das ist eigentlich der schönste Teil am Loslassen: Die Freiheit, die danach kommt. Die Freiheit, mich selbst neu zu entdecken, ohne die alten Erwartungen, die mich festgehalten haben.

Ein Neuanfang in jedem Ende

Und so nehme ich diesen Herbst an – nicht nur draußen in der Natur, sondern auch in mir. Ich weiß, der Winter kommt noch, mit seiner Kälte und Dunkelheit. Aber nach jedem Winter kommt ein neuer Frühling, das habe ich in meinem Leben schon oft genug erlebt. 🌸 Das Blatt auf seiner Reise erinnert mich daran: Manchmal müssen wir loslassen, um Platz für das nächste Kapitel zu schaffen. Und vielleicht ist das der liebevollste Akt, den wir uns selbst schenken können. 🍁

Dieser Beitrag ist als Teil der Reihe „Ein Blatt geht auf die Reise“ entstanden, inspiriert von der wunderbaren Herbstpoesie von Susanne Heinen. Weitere Informationen findest du hier: Herbstpoesie in Braun – Ein Blatt geht auf die Reise.

Der Herbst, das Loslassen und der innere Wandel – sie alle sind Teil dieser besonderen Reise. Vielleicht ist es die sanfte Erinnerung, dass wir, genau wie das Blatt, auch auf unserem Weg loslassen dürfen.

2 Gedanken zu „Loslassen im Herbst: Wie ein Blatt auf Reisen – Veränderungen annehmen und innere Freiheit finden“

  1. Liebe Rosi,
    das hast Du wunderbar einfühlsam beschrieben. Ich erkenne mich da gut wieder.
    Früher konnte ich ganz schlecht loslassen. In den letzten Jahren geht das besser. Wenn man älter wird, hat man ja nicht wirklich die Wahl. Wenn man alles krampfhaft festhalten will, dann erstarrt man. Natürlich ist es nicht immer leicht. Ich musste vieles und viele loslassen, habe dann aber verstanden, dass ich auch viel dafür bekomme. Mehr Freiheit z.b.
    Glaubenssätze loslassen fiel mir leichter, Menschen weniger. Das tut und tat weh.
    Irgendwann hat jemand mal lakonisch zu mir gesagt: Wer loslässt, hat beide Hände frei. Und auch wenn es eine dahergesagte Plattitüde war, hat es mich seltsam getröstet. Und ermutigt, andere Wege zu gehen.
    In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen Herbstanfang
    Liebe Grüße
    Britta

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    • Liebe Britta,

      vielen lieben Dank für deine wunderbaren Worte! 😊 Ich finde es sehr ermutigend, wie du beschreibst, dass Loslassen auch eine Form von Freiheit schenkt. Dass wir beide ähnliche Erfahrungen gemacht haben, ist beruhigend. Besonders der Spruch „Wer loslässt, hat beide Hände frei“ hat auch bei mir etwas ausgelöst – manchmal braucht man genau solche „Plattitüden“, um wieder Mut zu fassen, neue Wege zu gehen. Ich wünsche dir ebenfalls einen zauberhaften Herbst, voller Leichtigkeit und Neuanfänge!

      Liebe Grüße,
      Rosi 🌻

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