Ein Kinderbuch mit vielen Höhen und Tiefen – Lohnt sich der Kauf?
Ich liebe es, in neue Bücher einzutauchen, vor allem, wenn sie eine spannende Idee haben. Deshalb hat mich „Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ sofort neugierig gemacht. Eine Mischung aus griechischer Mythologie und moderner Technik klingt doch total vielversprechend, oder? Aber manchmal hält ein Buch nicht ganz das, was man sich erhofft. In meiner Rezension verrate ich euch, was mir gefallen hat und wo die Schwächen lagen. Spoiler: Es gibt einiges zu erzählen! 😉
Eindrücke / Meinung
Das Cover und die Aufmachung – Ein echter Hingucker für Kinder
Das Cover von „Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ ist definitiv ein Highlight. Mit seinem glänzenden Metallic-Effekt zieht es die Aufmerksamkeit junge Lesenden sofort auf sich. Auch die innere Gestaltung kann sich sehen lassen: Die Kapitel sind kurz, die Schrift angenehm groß, und die zahlreichen Illustrationen machen das Buch zu einem optischen Erlebnis. Gerade für Kinder ist diese Kombination aus kurzen Kapiteln und lebendigen Bildern ideal – ein echtes Plus, um beim Lesen am Ball zu bleiben.
Die Geschichte – Spannend, aber überladen
Die Idee, die griechische Mythologie mit moderner Technik zu verbinden, finde ich grundsätzlich super spannend. Doch leider wurde für meinen Geschmack zu viel in die Geschichte gepackt. Von technischen Geräten über komplizierte Handlungsstränge bis hin zu zahlreichen Charakteren – irgendwann war einfach alles zu viel. Besonders die Technik-Spielereien wirkten irgendwann überladen, und ich habe mich dabei ertappt, diese Passagen zu überfliegen. Kids, die auf Technik stehen, könnten hier zwar voll auf ihre Kosten kommen, aber ich fand, es ging zu sehr in die Breite.
Zu viele Charaktere, zu wenig Tiefe
Ein weiteres Problem war die Vielzahl der Protagonist*innen, die von Anfang an in die Geschichte geworfen wurden. Sie blieben für mich alle recht farblos, und es fiel mir schwer, Sympathie für sie zu entwickeln. Auch die non-binäre Repräsentation, die ich grundsätzlich klasse finde, war in diesem Fall eine Pflanze. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es eine menschliche Figur gewesen wäre, die diese wichtige Rolle übernimmt.

Schreibstil – Lebendig, aber gewöhnungsbedürftig
Der Schreibstil des Buches ist sehr lebendig – vielleicht sogar zu lebendig für meinen Geschmack. Viele Geräusche wurden ausgeschrieben, und es gab eine Menge Wiederholungen und Großbuchstaben, was für mich eher anstrengend zu lesen war. Witze über Rotze, Sabber und Furzen haben mich persönlich nicht wirklich angesprochen, aber das ist natürlich Geschmackssache. Überraschend fand ich auch, dass trotz des einfachen Stils einige Wörter auftauchten, die selbst mir unbekannt waren.
Abkürzungen und Weltbeschreibung – Manchmal verwirrend
Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, waren die zahlreichen Abkürzungen, die im Buch verwendet wurden. Wenn man das Buch nicht in einem Rutsch liest, kann es passieren, dass man diese Abkürzungen vergisst, was das Verständnis erschwert. Auch die Beschreibungen der Welt und der Umgebung waren oft zu vage, sodass es mir schwerfiel, mir alles vorzustellen. Das machte es manchmal kompliziert, der Handlung zu folgen und die Logik der Ereignisse nachzuvollziehen.
Fazit: Tolles Konzept, aber überladen umgesetzt
„Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp“ ist ein Buch mit einer spannenden Grundidee und tollen Illustrationen, das jedoch an seiner Überladenheit scheitert. Für Kinder, die Technik lieben und auf schnelle, chaotische Geschichten stehen, könnte es dennoch unterhaltsam sein. Für mich persönlich war es jedoch zu viel von allem: zu viele Charaktere, zu viel Technik und zu wenig Tiefe. Trotzdem ist die Repräsentation von non-binären Charakteren und die liebevolle Gestaltung des Buches definitiv positiv hervorzuheben.
Wer also Lust auf eine wilde, technikreiche Geschichte mit einem Hauch griechischer Mythologie hat, kann einen Blick riskieren – aber Vorsicht, es wird chaotisch! 😊

[* Vielen Dank an cbj für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich versichere, dass dieses keinen Einfluss auf die Bewertung des Buches hat und dieser Blogbeitrag einzig und allein meine persönliche Meinung widerspiegelt.]