~°~ Das Buch ~°~
Adrian J Walker
Am Ende aller Zeiten
Fischer Tor / 25.08.2016
Seiten: 432
ISBN: 9783596037049
~°~ Klappentext ~°~
Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt.
Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang?
Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.
~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~
~ Cover ~
Der Einband ist gestaltet wie eine Aktenmappe. Ich mag Cover die ich nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann. Bei diesem hier ist das Gummiband, welches über die Akte gespannt ist (natürlich nicht wirklich), stark angeraut. Die Idee ist schön, allerdings finde ich nicht, dass es so wirklich wie ein Gummiband wirkt. Klar, es soll in diesem Fall ein sprödes darstellen, dennoch wird bei meinem Gehirn kein „Gummibanderlebnis“ ausgelöst.
~ Handlung ~
Das erste Kapitel beginnt leider sehr lahm, so dass ich schon befürchtete das Buch abzubrechen, sollte es weiterhin so langweilig bleiben. Besonders der Schreibstil ist hier mehr als gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise ändert dieser sich ab dem Zweitem Kapitel schlagartig und der Leser befindet sich mit Edgar und seiner Familie mitten im Geschehen.
Edgar und Beth streiten, die Kinder leiden und vor allen Dingen schreien Sie offensichtlich genau so oft wie ihre Eltern. Auch wenn ich es nicht gehört habe, war ich doch sehr schnell genervt von dieser Ehe und habe mich gefragt, warum die Erwachsenen sich das antun. Ich konnte mit keinem der Charaktere warm werden.
Der Einschlag kommt schnell und das Chaos nimmt seinen Lauf. Die Familie kämpft ums nackte Überleben …
~ Eindrücke/ Meinung ~
Wer sich selbst einmal in die Situation versetzt wird schnell merken, was ihm alles durch den Kopf geht. Wer aber dann wirklich in so eine, kaum vorstellbaren, Situation gerät, wird vielleicht überrascht sein. Zumindest scheint Ed dieses zu sein, hat er die ganzen Warnungen doch nicht ernst genommen. Die Quittung kommt. Wie im richtigen Leben. Alles ist zum großen Teil sehr authentisch ge- und beschrieben.
Ich kann ja verstehen, dass man in so einer Situation so ziemlich alles zu sich nimmt, um zu überleben. Aber bei dem Satz „In der Toilettenschüssel stand noch braunes Wasser. Auch das tranken wir..“ wurde mir richtig übel. Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen KÖNNTE…
Das Ende hat mich tatsächlich überrascht. – (Wie erwähnt: Genau SO mag ich es. :)) Mir hat das Buch insgesamt gefallen. Es hatte zwar einige Längen, dafür war es aber doch sehr abwechslungsreich. – Sieht man von der einseitigen Nudelernährung einmal ab. 😉
Ich liebe Geschichten mit offenem Ende, denn dann kann der Leser immer so herrlich darüber philosophieren was denn nun passiert. So hat ein Buch quasi gleich mehrere Enden. Es war eine schöne Erfahrung, die irgendwie auch zum Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit angeregt hat.
~°~ Fazit ~°~
Ein guter und meist spannender Endzeitroman. Mal rasant, mal langatmig. Aber immer voller Gefühle, gute wie schlechte – und vor allen Dingen jeder Menge Bewegung. Der Lauf gegen die Zeit und den inneren Schweinehund.