Wenn große Gefühle nur wie Hintergrundmusik klingen

(Werbung) Manchmal stolpert man über einen Roman, der sofort ins Auge fällt, weil er anders klingt als die üblichen Liebesgeschichten. Genau so ging es mir bei Herzlauschen von Nicole Swidler. Ein gehörloser Protagonist, Gesten statt Worte, Gefühle jenseits des Offensichtlichen – das alles klang nach einer erfrischenden Abwechslung. Doch ob die Geschichte halten konnte, was sie versprach?

Das Buch

Nicola und Uli T. Swindler
Herzlauschen

Erscheinungsdatum: 05.09.2025
ISBN: 9783455020762
432 Seiten, Atlantik Verlag

Buchcover von Herzlauschen von Nicole und Uli Swidler: Eine Frau in einem eleganten Abendkleid steht mit dem Rücken zur Kamera auf einer Bühne, vor ihr das Publikum. Der Titel ist in kräftigem Pink und Rot gestaltet, was einen Kontrast zum schwarz-weißen Hintergrund bildet. Das Cover vermittelt Dramatik, Bühne und Emotion – passend zum Liebesroman-Thema.
💞 Tipp: Herzlauschen von Nicole und Uli Swidler erzählt die Liebesgeschichte eines gehörlosen Mannes und einer Frau, die lernen muss, mit der Stille umzugehen – eine Geschichte über Kommunikation jenseits von Worten. Der Roman verbindet Romantik mit dem Versuch, Vielfalt zu zeigen, bleibt dabei aber sanft und leicht lesbar. Erhältlich bei buch7, wo du mit jedem Kauf soziale Projekte unterstützt. Ich erhalte eine kleine Provision, aber für dich bleibt der Preis gleich. 💕📚 HIER BESTELLEN

Eindrücke / Meinung

Herzlauschen – große Gefühle? Leider nur laues Plätschern

Ein Roman, der verspricht, das Herz zum Tanzen zu bringen: Herzlauschen von Nicole Swidler stellt mit Paul einen gehörlosen Mann in den Mittelpunkt der Handlung. Schon das allein klingt spannend, denn es erinnert daran, wie vielfältig und bunt unsere Welt ist. Pauls Welt wird tatsächlich eindrücklich beschrieben, und es wird deutlich, dass Gesten und kleine Handlungen oft lauter sind als jedes gesprochene Wort. Klingt nach einer bewegenden Liebesgeschichte, oder? Schade nur, dass das Ganze bei mir nicht gezündet hat.

Wenn Vielfalt nur auf dem Papier bunt bleibt

Die Idee, eine gehörlose Hauptfigur einzubauen, finde ich wirklich charmant – endlich mal etwas, das aus der Masse der seichten Liebesromane herausstechen könnte! Doch was macht das Buch damit? Wenig. Es wird zwar erwähnt, dass Paul kaum Interesse an Musik hat, dabei spüren Gehörlose Schwingungen und erleben Musik auf ihre eigene Art. Genau hier hätte die Geschichte Tiefe entwickeln können – doch das bleibt leider ungenutzt.

Figuren wie aus Pappmaché

Tessa kommt rüber wie eine Diva, Paul wie ein heile-Welt-Typ, der am liebsten in einem Wattebausch wohnt. Beide wirken eher wie Abziehbilder aus der Romance-Schublade als wie echte Menschen mit Ecken, Kanten und Gefühlen. Mir fehlte das Herzklopfen, das Staunen, das Mitfiebern – kurz: der Funke.

Kitschfaktor hoch – Spannung niedrig

Statt große Gefühle zu entfachen, versinkt Herzlauschen in Zuckerwatte. Alles wirkt vorhersehbar, die Handlung plätschert gemächlich vor sich hin, und der große Wow-Moment? Fehlanzeige. Irgendwann hatte ich eher das Gefühl, dass das Buch mir beim Lesen ein Schlaflied summt.

Mein Fazit – Herzlauschen oder Herzgähnen?

Die Botschaft „Liebe braucht keine Worte“ ist schön und wichtig. Aber wenn die Figuren so blass bleiben und die Handlung keine Überraschungen bietet, dann rauscht die Geschichte vorbei wie Hintergrundmusik im Supermarkt. Wer sich mit Kitsch und leichter Kost zufrieden gibt, wird das Buch vielleicht ganz nett finden. Wer sich aber nach Tiefe, echter Emotion und einem Plot sehnt, der im Gedächtnis bleibt, der wird hier wohl eher enttäuscht.

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