Ich muss mir jetzt einfach mal was „von der Seele“ schreiben.
Vielleicht kennt ihr das: Ihr habt jemanden dazu überredet etwas zu tun, was diese Person eigentlich nicht wollte. Aktiv habt ihr geplant und organisiert und euch auf das bevorstehende Ereignis gefreut. Es sollte ein wunderschöner Abend werden. Alles läuft wie geplant, jeder hat Spaß. Doch dann, im Bruchteil von Sekunden, passiert es. Ein Pulverfass explodiert und prompt verwandelt sich der Abend in ein Desaster. Alles geht Schlag auf Schlag. Ihr versucht zu retten was zu retten ist, doch so recht wisst ihr nicht wie ihr das anstellen sollt. Schuldgefühle kochen in euch hoch. Hättet ihr nicht ahnen können, dass etwas passiert? Warum nur, habt ihr all eure Überredungskunst aufgewandt! Die Person, der ihr einen schönen Abend bescheren wolltet, sitzt sprichwörtlich „zwischen zwei Stühlen“ und sieht mehr als unglücklich aus. Das Ereignis ist längst vorbei. Die Hauptperson ist euch nicht böse. Doch immer wieder fragt ihr euch: „Was habe ich nur getan? …“
http://www.youtube.com/watch?v=dq3E0iXRY7o
Das kenne ich und ich versuche mir dieses Fragen abzugewöhnen.
Wenn es doch in mir bohren sollte, das von der Seite ansehen, ihm zunicken und sagen: „Da habe ich dich, du Schwachstelle, du mein Lebensrisiko.“
Wer für jemanden etwas tut, was diese Person nicht will und dazu auch noch davon weiss, darf sich über ein Feuerwerk und eigene Gewissensbisse nicht wundern. Besonders wenn er kein Löschwasser bereit gestellt hat.
Zum Glück ist mir so was . zumindest in der Intensität, wie es deine Schilderung vermutenlässt – noch nicht passiert.
Aber oft genug dachte ich hinterher: Das hätt auch schief gehen können.
Im Islam sagt man:“Die Taten entsprechen der Absicht.“Will sagen wenn du es gut gemeint hast und für alle nur das Beste im Sinn hattest dann Take it esay. 🙂
Da kommt mir spontan die Binsenweisheit in den Sinn „Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht“ :-). Das bestätigt sich immer wieder…
… ja, wohl schon mal vorgekommen. Aber dann muss man darüber reden. Wenn das Motiv lauter war, wird das Gegenüber verzeihen können. Dann muss aber auch „gut sein“.
Du konntest es nicht voraus ahnen und jeder hat das recht, nein zu sagen. Und wenn ja zu einer Planung gesagt wird, dann wird es auch ja sein.
Aber ich kenne das gut, das „immer für den anderen mitdenken zu wollen“.
Wir stecken nicht im Kopf der anderen.
Trotz allem einen schönen Wochenbeginn von Susanne
Na, das ist ja nicht schön – ich hinterlasse einen Kommentar, der nicht irgendwie gemein, böse oder sonstwas ist, und der auch zum Beitrag passt, und dieser wird einfach so gelöscht :-(((. Es wäre schon schön, wenn die Gedankenteilerin mit mir ihre Gedanken teilt, warum mein Kommentar als „löschbedürftig“ angesehen wird…
Dein Kommentar ist nicht gelöscht. (siehe weiter unten)
Ich muss sie nur erst frei schalten, sonst werden sie nicht angezeigt.
Löschen tue ich nur wirklichen Spam oder, sollte es denn mal vorkommen, Beleidigungen oder Drohungen.
Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Auch in den Kommentaren. 😉
🙂 Vielen Dank!
Ich habe solche Erlebnisse auch schon gehabt (als „Überrederin“…). Und man wird in der Rolle dann das Gefühl nicht los, doch irgendwie (mit)verantwortlich zu sein, weil man ja jemanden überredet hat.
Aber, wie einige schon geschrieben haben, und du selbst auch: wenn die „Hauptperson“ nicht mehr böse ist, dann darf man mit der Sache auch Frieden schließen, und vielleicht etwas von den Gedanken und auch Gefühlen etwas unter „Lebenserfahrung“ festhalten.
Und: nur, wer nichts tut, macht auch keine Fehler…
Ich finde auch, wenn der andere verzeiht, dann muss man lernen es gut sein zu lassen. Denn die Absichten waren ja gut und der fatale Verlauf war wohl nicht voraussehbar.
Überreden ist sicherlich immer der falsche Weg, weil jeder allein für sich seine Entscheidungen treffen muss, ich dem anderen seine Freiheit lassen muss, seine Selbstbestimmung. Aber ich gebe auch zu, dass ich trotz dieses „klugen“ Wissens zeitweilig geneigt bin, Überredungskünste einzusetzen, es fällt mir dann schwer zu bremsen, ich weiß doch eigentlich was der andere braucht! Aber wie auch schon geschrieben, ich kann aus so etwas lernen, und es in Zukunft vielleicht anders machen. Aber jetzt ist es vorbei, kein Kopfzerbrechen.
lg Marlies
Ja, das kenne ich nur allzu gut von mir selbst… und dann muss ich immer an Bertold Brecht denken, der sagte: Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern „gut gemeint“… 😉