(Werbung) Manchmal stolpert man über Bücher, die einen nicht sofort packen – die aber trotzdem etwas in einem bewegen. „Nachricht von Frau Tod“ war für mich genau so ein Buch. Kein Pageturner im klassischen Sinne, sondern eher ein leiser Text, der begleitet. So wie der Tod selbst hier beschrieben wird: nicht grausam, nicht dramatisch – sondern da. Einfach da.
Das Buch
Paul Weiler
Nachricht von Frau Tod
Erscheinungsdatum: 01.08.2025
ISBN: 979-8290589817
383 Seiten, Independently published

Meinung
„Nachricht von Frau Tod“ ist kein Buch, das man mal eben so wegliest. Es ist eher wie ein Spaziergang an einem grauen Novembertag: ruhig, nachdenklich, etwas kühl – aber dennoch schön.
Paul Weiler wählt einen ungewöhnlichen Weg, um sich dem Tod zu nähern: nicht als Sensenmann, nicht als Schreckgespenst, sondern als stille Begleiterin. Frau Tod ist präsent, aber nie aufdringlich. Sie ist Teil des Lebens – und genau das macht diesen Roman so besonders.
Ich mochte die Grundidee sehr. Der Tod als weibliche Figur, als leise Konstante – das hat etwas Tröstliches. Die Geschichte an sich ist poetisch, fast schon meditativ. Aber: Ich habe lange gebraucht, um hineinzufinden.
Vielleicht lag es daran, dass mir der Text manchmal zu abstrakt blieb. Vieles bleibt zwischen den Zeilen, was zwar reizvoll sein kann – aber mir fehlte stellenweise das Greifbare. Ich liebe bildhafte Sprache, Details, lebendige Szenen – und die bleiben hier oft im Schatten.
Das heißt nicht, dass das Buch schlecht ist. Im Gegenteil. Es hat seine Stärke genau in dieser Zurückhaltung. Es ist kein Roman mit lauten Wendungen, sondern einer, der langsam wirkt – manchmal erst nachdem man ihn zugeklappt.
Fazit
Ein stilles, fast zärtliches Buch über das Leben mit dem Tod – ohne Kitsch, ohne Pathos. Für Leser*innen, die leise Töne mögen, Raum für Interpretation schätzen und sich auch auf etwas einlassen können, das nicht sofort erklärt, sondern spüren lässt.