(Werbung) Ein Roman, der sich mit den Schatten der Vergangenheit beschäftigt – emotional, authentisch, aber leider auch langatmig.
Was nach einer mitreißenden Familiengeschichte klingt, entpuppt sich als stiller Fluss mit wenigen Stromschnellen. Warum ich mehrfach kurz davor war, das Buch wegzulegen – und es am Ende doch beendet habe –, erfährst du in meiner ehrlichen Rezension zu „ZWEI LEBEN – Das Versprechen“ von Astrid Korten.
Das Buch
Astrid Korten
ZWEIN LEBEN: Das Versprechen
Erscheinungsdatum: 09.09.2025
ISBN: 9798264031694
307 Seiten, Independently published

Worum geht es in „ZWEI LEBEN – Das Versprechen“?
Auf den ersten Blick wirkt das Buch wie ein klassischer historischer Roman – obwohl es im Jahr 2014 spielt. Der historische Aspekt ergibt sich erst mit der Zeit: Denn ein Großteil der Handlung basiert auf den Erinnerungen von Vincent, einem älteren Herren, der auf eine bewegte und von der NS-Zeit geprägte Vergangenheit zurückblickt.
Im Zentrum der Geschichte steht die zufällige Begegnung zwischen der jungen Juna und Vincent. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam – sehr langsam – und bildet die Grundlage für die tiefgreifenden Gespräche über Familie, Schuld, Schicksal und die dunklen Seiten der deutschen Geschichte. Dabei geht es vor allem um ein längst gegebenes Versprechen, das niemals vergessen wurde…
Meine Meinung – Licht und Schatten in zarten Tönen
Fangen wir mit dem Positiven an:
Das Cover ist wirklich hübsch! Die kleinen, nostalgischen Babyschuhe, die feinen Farben, das Schleifchen – irgendwie niedlich, irgendwie emotional. Es weckt direkt Interesse und Erwartungen an eine gefühlvolle Geschichte. Und ja, die bekommt man auch. Zumindest teilweise.
Was mich irritiert hat: Die Bezeichnung „historischer Roman“ passt auf den ersten Blick nicht so ganz. Schließlich spielt die Handlung 2014. Erst beim Lesen wird klar, dass sich „historisch“ auf Vincents Rückblicke bezieht – also auf seine Erlebnisse während der NS-Zeit und die Nachkriegsjahre.
Diese Passagen sind tatsächlich berührend und gut geschrieben. Besonders positiv fällt auf, dass nichts beschönigt wird. Der Judenhass, die Angst, das Schweigen der Gesellschaft – all das wird klar und deutlich thematisiert. Das fand ich stark und wichtig.
Was mir allerdings gefehlt hat, ist Dynamik.
Die Geschichte zwischen Juna und Vincent entwickelt sich nur sehr schleppend. Die Gefühle werden zwar gut transportiert – man spürt die Stimmungen, die Atmosphäre, die Nachdenklichkeit – aber genau darin liegt auch das Problem:
Es passiert einfach zu wenig.
Viele Kapitel wirken wie Füllstoff, der der Geschichte nichts Wesentliches hinzufügt. Immer wieder dachte ich: „Jetzt muss doch mal was kommen!“ – aber der große Spannungsbogen bleibt leider aus. Ich musste mich stellenweise regelrecht zwingen weiterzulesen.
Fazit – Für Fans leiser Töne (mit Geduld)
Wenn du ruhige, tiefgründige Geschichten mit viel Gefühl und wenig Tempo magst, dann könnte „ZWEI LEBEN – Das Versprechen“ etwas für dich sein. Es ist ein Roman, der vor allem durch seine Themen und den historischen Bezug punktet – nicht durch Spannung oder Action.
Für mich persönlich war das Buch leider zu zäh. Trotz guter Ansätze und glaubwürdiger Charaktere fehlte es an Tempo und packenden Momenten. Die Geschichte plätschert dahin – und konnte mich nicht wirklich mitreißen.

[* Vielen Dank an die Autorin für das kostenlose Rezensionsexemplar. Ich versichere, dass dieses keinen Einfluss auf die Bewertung des Buches hat und dieser Blogbeitrag einzig und allein meine persönliche Meinung widerspiegelt.]