Aufreger der Woche – „Katzenmüll“

Es dauert lange bis ich mich über etwas aufrege. Aber wenn ich mich aufrege, dann richtig.

Dafür muss mir nicht einmal ein (anderer) Fahrgast auf die Nerven gehen. Manchmal reicht auch etwas virtuelles. Zumindest dann, wenn hinter dieser virtuellen Nachricht / Meldung eine „echte“ Geschichte steckt. In diesem Fall ist es nicht nur eine Geschichte, sondern ein Schicksal. Um genau zu sein sogar fünf Schicksale.

 Von „Die Geretteten“, einem Gnadehof für Nutztiere, hatte ich euch ja bereits berichtet. Euch ist mit Sicherheit bewusst was es mit so einem Hof auf sich hat. Andere scheinen unter „Gnade“ leider (!) etwas ganz anderes zu verstehen. Gestern klingelte dort das Telefon. Eine Frau. Sie erzählt das sie drei Kitten im Garten hat. Ihr Mann hätte die Mutterkatze schon gekriet. (Damit meinte sie ERSCHLAGEN …). Die drei Kitten sollten (natürlich?) auch weg. Nur an die kämen sie nicht ran. Die Dame fragte ernsthaft: „Könnten Sie nicht kommen und da GIFT reinschmeißen, damit die da verschwinden?“

Tief durchatmen!

Die tote Mutterkatze konnte leider nicht gefunden werden. Aber die drei Kitten sind derzeit auf dem Gnadehof (der bereits total überfüllt ist). Augenscheinlich geht es ihnen soweit gut, was aber der Tierarzt heute noch bestätigen und sie gründlich untersuchen soll.

Leider kein Einzelfall:

Ich kann nicht umhin immer mal wieder einen Blick auf Vermittlungsseiten zu werfen. In diesem Fall von der „Katzennothilfe Bremen e.V.“. Nach unserem Umzug soll Aronia einen Spielkameraden bekommen. Eines ist dabei klar: Es wird ein Kater (oder eine Katze) sein, die „aufgefangen“ wurde. Irgendeine Samtpfote dort draußen, die jeamand nicht (mehr) wollte oder schlimmeres. Wie ich zu meinen Schatz schon vorwarnte: „Dir ist klar, dass ICH mich einen derern entscheide werde, die am schwersten vermittelbar sind?“ Es ist ihm klar. Vollkommen. Und – glücklicherweise – unterstützt mein Göttergatte mich dabei!

Nur leider können wir ja nicht alle nehmen …

Kürzlich las ich dort das ein kleines Kitten in einer Recylingtonne gefunden wurde, zusammen mit einem Zettel: „Nimm mich mit oder schmeiße mich weg!“

Tief druchatmen!

Wenn ich mir die Schicksale so durchlese staut sich bei mir etwas an. Eine Mischung aus Mitleid für die Katzen und Wut auf die Menschen, gepaart mit Verzweiflung weil nicht jedem Tier geholfen wird.  Was mich wütend macht sind nicht die Katzen. Sie sind das was sie sind: Katzen mit all ihren Eigenarten. Das ist einfach so und es ist auch gut so. Aber warum verstehen und vor allen akzeptieren das die Menschen nicht?

9 Gedanken zu „Aufreger der Woche – „Katzenmüll““

  1. Unfassbar… Ich verstehe es nicht, werde es nie verstehen und will verdammt sein, wenn ich es jemals verstehe!
    Nimm eine Katze die keiner mehr will. Als adoptivmutter eines Katers, den niemand mehr wollte, einmal aus der Vermittlung zurück ins Tierheim gekommen ist, als Frauen und kinderhassendes Monster verschrien wurde und aus Mangel an sozialkompetenz alleine in einem Raum bei den Hunden gehalten werden musste, kann ich sagen: er hat mich blutig gekratzt. Beim ersten sehen hat er mich so tief gebissen, dass es kurz vor Krankenhaus war. In dem Moment war klar: wenn ich den nicht nehme, nimmt ihn keiner- niemals. Also kam er mit- direkt, ohne Prüfung ohne alles, ohne Kontrolle. So sehr wollte man ihn los werden. 4 Jahre später (so lang ist das her 😱) nervt er oft, weil er in unserem Arm schlafen muss und viel „schreit“, wenn er neben dem Buben zu kurz gekommen ist- aber das würde jede andere Katze genauso. Der Frauenhasser schläft in meinem Arm, auf meinem Bauch, an meiner Seite. Er mag keine Kinder (auch den Buben nicht), weil er schreckliche Angst vor ihnen hat- mit genug Rückzugsmöglichkeiten hält sich das absolut in der Waage. Nur mit anderen Katzen ist er leider tatsächlich nicht kompatibel 😢, dabei würde ihm das gut tun. Es hat ein Jahr gedauert, bis wir sein Vertrauen hatten, bis dahin ist er vor unseren Füßen geflüchtet und man durfte nicht gestikulieren. Aber es hat sich gelohnt.

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    • So ähnlich war es mit Harlekin. Ich habe Blut und Wasser (Tränen) gelassen, war kurz vorm Verzweifeln – aber wir gaben nicht auf. Niemals würde ich den Kleinen im Stich lassen und dann kam der Tag, an dem Harlekin genau das erkannte – und sein ganzes Katzenherz auf mich warf. <3

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  2. Meine Liebe,

    ich atme auch gerade. Und ich verstehe Deine Wut, die wohl auf eine gewisse Hilflosigkeit zurück zu führen ist. Mir geht es ebenso.
    Ich verstehe auch nicht, warum viele Menschen, die Tiere immer noch nicht sterilisieren bzw kastrieren lassen.
    Das würde die Problematik ja schon erheblich mindern.

    Ich atme jetzt mal weiter.

    Alles Liebe Silvia

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  3. Vor Wut wird mir richtig schlecht. Es ist schrecklich, was Menschen Tieren antun. Das sind Lebewesen, die Schmerz empfinden! Scheusale solche Individuen, die sich Menschen nennen!
    LG, Reni

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  4. Ich mußte auch tief durchatmen – aber wir können die Menschen nicht ändern und leider auch nicht jedes Tier retten. Und ich finde es toll, daß Du eine Katze von der Tierhilfe nehmen möchtest! Ich habe meine Katzen immer aus dem Tierheim o.ä. und werde es auch weiterhin so halten.
    Ein Kater ist aber als Streuner zu uns gekommen, war/ist ein wilder, aber ich habe ihn nach jetzt 1,5 Jahren recht zahm bekommen:
    http://www.kastanies-leseecke.de/?p=5719

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