Die Schmetterlinge lügen nicht [Rezension]

>>Wenn eine unbekannte Männerstimme sagt:

„Es wird dir nichts geschen“,

konnte man ziemlich sicher davon ausgehen,

dass eine Lüge war.<<

 

Das Lesen dieses Kinderbuches war mal etwas anders, denn ich habe es zum einen als E-Book direkt vom Verlag bekommen und dann die Gebunde Ausgabe bei einer Leserunde gewonnen. Das machte dann den ultimativen Vergleich möglich. 😀 – Aber, ich muss euch leider (?) sagen, dass es keinen Unterschied macht welches Format ihr wählt. Der Text, sowie die Bilder sind die gleichen und gut lesbar ist beides. Wie so oft bleibt es hier dann Geschmackssache, zu welchem Exemplar ihr greift. (Der preisliche Unterschied beträgt derzeit gerade einmal 2,00 EUR in DE.)

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~°~ Das Buch ~°~

Frank Maria Reifenberg & Fréderic Bertrand

House of Ghosts

Das verflixte Vermächtnis

Ars Edition [16.01.2017]

176 Seiten [HC]

ISBN 9783845817125

 

~°~ Klappentext ~°~

Eine Villa zu erben, ist nicht übel. Wenn sich dann aber herausstellt, dass die Bruchbude aussieht, als würde sie jeden Moment einstürzen, ist so eine Erbschaft vielleicht doch kein Glücksfall. Melli wäre lieber in New York geblieben, statt in dieses deutsche Kaff zu ziehen. Aber weil Familie Bower notorisch pleite ist, greifen ihre Eltern die Gelegenheit beim Schopf und ziehen in die alte Villa ein. Melli merkt schon in der ersten Nacht, dass hier irgendwas nicht stimmt. Immer wieder ist ihr schaurig kalt und es kracht und knirscht im Gebälk. Manchmal hört sie sogar ein leises Seufzen. Zusammen mit dem Nachbarsjungen Hotte kommt Melli dem gut gehüteten Geheimnis ihrer Urgroßschwiegercousine Emilie auf die Spur und ist plötzlich mittendrin in einem richtigen Geisterabenteuer!

~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~

~ Cover & Aufmachung ~

houseofghostsDas Cover ist sehr schön gestaltet. Es sieht, besonders auch durch die zerlaufene Schrift, schön gruselig aus. Das abgebildete Motiv spiegelt eine Szene aus der Geschichte wieder und passt daher auch sehr gut als Umschlagsgestaltung.

Die Kapitel werden durch eine kleine Zeichnung eingeleitet. Die sind recht schön gemacht, widerholen sich jedoch ständig. Mir wäre hier mehr abwechselnd lieber gewesen. Auch habe ich größere Bilder gänzlich vermisst.

~ Geschichte ~

Die 12jähirge Melli zieht mit ihrer Familie aus dem aufregenden New York in ein beschauliches deutsches Dorf. Die Familie ist pleite und so kommt die Erbschaft der Urgroßschwiegercousine Emilie genau richtig. Blöd nur, dass sich das Erbe als eine windschiefe Villa herausstellt, die jeden Moment einstürzen könnte. Der Notar, sowie seine Schwester die Bürgermeisterin, möchten natürlich nur helfen, indem sie der Familie raten, dass Haus an ihren Bruder, der zufällig Bauunternehmer ist, zu verkaufen.

Als wäre das alles nicht schon genug, taucht ein Junge auf, dessen Leidenschaft ausgerechnet die Geisterjagd ist. Melli hält Hotte anfangs für übergeschnappt, doch dann sieht sie selbst etwas, dass sie sich nicht erklären kann …

Aus zwei Kindern, die eigentlich sehr unterschiedlich sind, werden schnell Freunde. Für Melli ist das, besonders nach so einem extremen Umzug, wirklich wichtig. Diese Stelle macht in jedem Fall Mut. Auch haben die Kinder sehr sympathische Charakterzüge, so dass man als Leser hier immer wieder schmunzeln muss.

Um die Geschichte an sich zu mögen, sollte der Leser hier natürlich schon ein wenig Fantasie mitbringen (oder gleich selbst ein Kontakter sein. ;)). Wer absolut gar nicht an Geister glaubt, dem wird hier wohl der leichte Gruselfaktor und damit auch die Spannung fehlen.

° Häh? °

Leider haben sich wie Fehler eingeschlichen. Ich zweifle zwar daran, dass sie dem/ der junge/n Leser/in auffallen, dennoch möchte ich sie an dieser Stelle erwähnen:

Die Eltern ziehen „einfach so“ nach Deutschland. Mir ist klar, dass in den USA andere Bedingungen herrschen als hier zu lande, aber ich kann mir nicht vorstellen, alles aufzugeben und in ein Haus zu ziehen, das ich noch nie im Leben gesehen habe. Da hätten sie sich zumindest ein Foto vom Notar senden lassen können, falls kein Geld für ein Flugticket drin gewesen wäre.houseofghosts

Einen Container zu sprengen beutet nichts weiter, als das die Plombe geöffnet wird. Von einem wortwörtlichen „in-die-Luft-jagen“ kann nicht die Rede sein, dennoch berichtigen die Erwachsen diesen Glauben nicht, sondern verfallen ihm direkt selbst. Würde der Zoll vermuten, dass sich eine Bombe im Inneren befindet, könnte der Container z.B. erst einmal durchleuchtet werden.

Last but not least befindet sich in Hottes Zimmer „… eine kleine Werkbank mit Schraubenziehern“, was natürlich gar nicht sei. Schraubendreher hingegen, kann ich mir vorstellen. (Aber dieser Punkt ist nun wirklich Erbsenzählerrei.)

~ Schreibstil ~                                                                                   

Der Schreibstil ist sehr gut und lässt sich locker lesen. Die Geschichte ist spannend und humorvoll gleichermaßen geschrieben. Dem Leser bleibt allerdings kaum Zeit für eine Atempause, da die Ereignisse sich fast überschlagen. – Ich selbst habe das Buch an einem Stück durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte was als nächstes passiert. 😉

~ Empfohlenes Lesealter ~

Der Verlag empfiehlt hier en Lesealter von 10 bis 12 Jahren. Das mag zwar passen, weil die Protagonistin ja in diesem Alter ist, aber ich denke, dass sich Kinder in diesem Alter schon etwas eher langweilen. Meines Erachtens ist „House of Ghosts – Das verflixte Vermächstnis“ eher für etwas jüngere (8-10 jährige Kinder) geeignet. (Natürlich kommt es dabei wie immer auf die geistige Reife des Lesers an.)

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~°~ Fazit ~°~

Bis auf die vorweg erwähnten kleinen Fehler (wie gesagt, ich denke nicht, dass sie dem jungen Leser auffallen), handelt es sich hier um einen schöne Geschichte mit leicht gruseligem Touch. Mir hat sie gut gefallen und ich freue mich bereits auf den zweiten Teil.houseofghosts

~ Reihe ~

Geplant [Teil 2]

Das verflixte Vermächtnis [Teil 1]

0 Gedanken zu „Die Schmetterlinge lügen nicht [Rezension]“

  1. Das klingt spannend, merke ich für meine Nichte direkt mal vor … in einem Punkt muss ich dir allerdings widersprechen: Bei den Expats, die ich kenne, ist es durchaus üblich, dass die in ein unbekanntes Haus ziehen (das u.U. vom Arbeitgeber organisiert wurde). Ob sie dort bleiben, ist dann immer vom Haus abhängig, aber im Stress eines internationalen Umzugs ist das wohl eine Sorge, die man gerne abgibt – könnte ich mir allerdings auch nicht vorstellen, ich bin super-eigen mit meiner Wohnumgebung.

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