Vielen lieben Dank an den Aufbauverlag, der mir freundlicherweise nachfolgenden Thriller kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.
~°~ Das Buch ~°~
Lisa Scottoline
Niemand sieht mich kommen
Verlag : Rütten & Loening Berlin / 2016
ISBN: 9783352008849
~°~ Klappentext ~°~
Doktor Eric Parrish, der Chef einer psychiatrischen Klinik, hat schon bessere Tage gesehen. Seine Frau will sich von ihm trennen und droht, ihm seine siebenjährige Tochter Hannah wegzunehmen. Eine krebskranke Patientin legt ihm ihren Enkel Max ans Herz, der dringend Hilfe braucht, weil er als Stalker unterwegs ist, und die Medizinstudentin Kristine macht ihm Avancen – und klagt ihn der sexuellen Belästigung an, nachdem er sie abgewiesen hat. Als man ihn auch noch eines Mordes verdächtigt, begreift Eric, dass ihn jemand vernichten will.
~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~
~ Cover ~
Das Cover kommt mit einem prägnanten roten Motiv daher. Beim zweiten Hinsehen entpuppt sich dieses als Rorschachtest. Schon beim Lesen des ersten Kapitels macht das Cover Sinn, ohne den Inhalt zu kennen, wirkt es auf mich nicht besonders ansprechend. Auf Grund des Covers hätte ich jedenfalls nicht zu diesem Thriller gegriffen.
~ Inhalt ~
Es geht bereits sehr spannend los. Das erste Kapitel wirkt wie direkt von einem Psychopaten geschrieben. Auch tauchen immer wieder Wortmeldungen eben dieser ominösen Person auf, die dem Leser doch zum Denken geben.
Der Hauptcharakter ist Dr. Eric Parrish, erfolgreicher Psychotherapeut, sowohl in der Klinik, als auch in seiner Teilselbstständigkeit. Im Privatleben läuft es allerdings nicht ganz so rund, reicht seine Frau die Scheidung ein und kommt auch mit einem neuen Partner daher. Frieden um der Tochter willen schließen scheint fast unmöglich.
Eric macht seinen Job mit Leib & Seele, so kann er gar nicht anders, als seiner sterbenskranken Patientin einen Wunsch zu erfüllen. Er soll sich um Ihren Enkel Max kümmern, wenn sie das zeitliche segnet.
Zu all dem Chaos kommt noch, dass eine Medizinstudentin ihn wegen sexueller Belästigung anklagt.
Als wäre das noch nicht genug, steht er ganz plötzlich auch noch unter Mordverdacht.
Es scheint dass mit jedem Schritt den Eric macht, eine neue Kuriosität und Belastung zu Tage gefördert wird.
~ Meinung ~
Der Hauptcharakter Eric kann einem einfach nur Leidtun, egal was und wie er es macht, es erweist sich als falsch. Seine Verzweiflung ist stark zu spüren, auch zwischen den Zeilen. Die Gefühle der Personen sind sehr gut rübergebracht. Ab und an wird es jedoch ein wenig übertrieben und der Therapeut wirkt, als würde er mit seiner Wehleidigkeit selbst eine Therapie benötigen.
Spannend ist der Thriller, da es sehr viele Handlungsstränge gibt, die zeitgleich ablaufen. Während der Leser noch an dem einem Fall grübelt, taucht schon der nächste auf. Das ist ab und an zwar etwas anstrengend, da die Zeit zum Luft holen fehlt, allerdings kann man sich so aber auch viel besser in Eric hineinversetzen. Ihm geht es ja nicht anders.
Wer als Drahtzieher hinter allem steckt hat mich doch überrascht. – Und genau so muss ein guter Thriller sein. Alles andere als langweilig!
~°~ Fazit ~°~
Ich bin absolut kein Fan von Medizinthrillern. Glücklicherweise wird hier diese Thematik eher angerissen, als detailliert beschrieben. Der Leser erhält genügend Informationen, um die Handlungen zu verstehen und erlebt jede Menge Action – mit überraschendem Ende.