Wie bereits angekündigt, verfolge ich meinen Plan in diesem Urlaub viel zu lesen – und wie immer möchte ich euch meine Entdeckungen der „guten Bücher“ nicht vorenthalten. Für alle SciFi-Fans und Steampunk-Anhänger habe ich dieses Werk als Vorschlag:
~°~ Das Buch ~°~
Carsten Steenbergen + T. S. Orgel
Steamtown – Die Fabrik
Verlag : Papierverzierer Verlag
Sprache: Deutsch
Als E-Book und Softcover erhältlich (ca. 424 Seiten)
~°~ Klappentext ~°~
Auf den Stufen der Bakers Hall von Steamtown liegt eine bestialisch zugerichtete Leiche. Der junge Agent Eric van Valen wird zusammen mit dem abgehalfterten Pater und Ætheromanten Siberius Grand und dem seltsamen Forensiker Mister Ferret vom Ministerium Seiner Majestät beauftragt, den Mörder zu finden – oder wenigstens jemanden, der schuldig genug aussieht. Doch was als simple Mordermittlung in der Unterwelt der von Plasmalicht und Kohlefeuer erhellten Stadtmetropole beginnt, scheint tiefer zu gehen und konfrontiert sie mit ihren düstersten Albträumen. Albträume, in denen höllische Geschöpfe auf die drei Ermittler lauern, dunkle Vergangenheiten und eine Verschwörung, die die Stadt Steamtown in ihren Grundfesten erschüttert.
~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~
~ Cover ~
Nachdem ich mit dem Buch angefangen habe, weiß ich nun auch um was es sich bei grünlichen Flüssigkeit handelt. Zumindest glaube ich es zu wissen. 😉
Mir gefällt das Cover recht gut. Ein Zahnrad ist ja schon irgendwie Pflicht für Steampunk und das schwarze Cover mit dem leuchtenden Plasma wirkt modern und schlicht-altmodisch zu gleich. Viel passender wäre es wohl nicht gegangen.
~ Eindrücke / Meinung ~
Im ersten Kapitel lernen wir Pater Grand kennen. Auch wenn er einen religiösen Touch hat, so scheint er doch alles andere als nach diesen Werten zu leben. Einem guten Tröpfchen ist er nicht abgeneigt. Wie sich schnell herausstellt hat der Mann nicht nur Freunde, eher im Gegenteil und damit ist der Leser auch schon mitten im Geschehen. Das Abenteuer beginnt.
Die Aktionen der Protagonisten sind wirklich sehr gut beschrieben, inklusive der Gerüche. Das war schon fast, als würde ich direkt mitkämpfen – und die „aromatischen Düfte“ einatmen. Viele Fragen ergeben sich je weiter man fortschreitet. Sie bringen den Leser dazu schnell weiter zu lesen, um die Antworten zu finden.
Die Gruppe der Protagonisten gefällt mir gut. Sie sind eine tolle Mischung aus Freund und Feind gleichermaßen. Auch der teils derbe Humor gefällt mir sehr gut. Es gibt sogar einen untoten Cyborg. Das ist wirklich mal eine ganz neue Idee. Mr. Ferret, so sein Namen, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er wirkt mit jeder Seite die ich über ihn lese vertrauter, fast wie ein Freund. – Ich mag es, wenn Protagonisten genau diese Wirkung bei mir auslesen, denn das macht die Geschichte viel spannender und emotionaler.
Richtig toll finde ich die bildliche Beschreibung wie z.B.: „ […] Begleitet von einem saugenden Geräusch löste sich das schwarze Auge aus der Höhle und fiel mit dumpfen Pochen auf den Boden.“ Herrlich! 😀
Und auch Lebensweisheiten gab es die eine oder andere. Besonders toll gefällt mir diese: „Ich habe die Feststellung gemacht, dass immer dann, wenn jemand im Brustton der Überzeugung verkündet, dass etwas unmöglich sei, etwas passiert, das schnell und mit angemessener Komik klarstellt, dass das, was unmöglich schien, soeben eingetroffen ist.“
Das Ende fand ich ein klein wenig verwirrend, aber durchaus in Ordnung. (Mich stört hier nicht das „DAS“, sondern das „WIE“.)
Was in jedem Fall sicher scheint: Hier haben sich die Autoren ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offen gelassen … Die Geschichte schreit förmlich nach einer Fortsetzung.
~°~ Fazit ~°~
Schon alleine durch den untoten Cyborg einfach mal etwas anderes. Im Gegensatz zu vielen anderen Steampunkromanen spielt dieser nicht in einer versnobten Oberschicht, sondern eher in der Unterschicht. Vielleicht macht u.a. dieses mir die Charaktere so synaptisch. Auch wenn das Ende nicht ganz so ist, wie ich mir gewünscht hätte, so ist die Geschichte durchaus spannend.