~°~ Das Buch ~°~
Stephanie Gessner
Lil April
Eine Katastrophe jagt die nächste
Magellan [18.01.2017]
304 Seiten [HC]
ISBN 9783734847110
~°~ Klappentext ~°~
An Lils chaotischem Familienleben hat sich nichts geändert: Der Vater lebt in England, die Geschwister nerven und zu allem Überfluss macht auch noch ihr Freund Dennis mit Lil Schluss! Aber nicht genug: Richtig Ärger gibt es, als an der Schulmauer plötzlich ein Graffiti prangt. Lil wird zur Hauptverdächtigen. Dabei kann sie sich nicht erklären, wie ihre Zeichnung an der Schulmauer landen konnte! Wer steckt wirklich dahinter?
~°~ Eindrücke/ Meinungen ~°~
Was mir direkt aufgefallen ist, ist die fühlbare Schrift. Ich liebe es, wenn ich ein Cover nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann! Die Motive sind „okay“, allerdings irgendwie nicht wirklich plastisch. Hier hätte viel mit einem Schatten o.ä. herausgeholt werden können.
Sehr ansprechend finde ich die „Auskleidung“ im Inneren des Buches, denn sowohl in der Vorder-, als auch der Rückseite sind viele schöne, wenn auch recht „mädchenhafte“ Motive zu sehen. Zwei davon befinden sich dann immer am Anfang eines Kapitels. (Leider wiederholen sich diese jedoch.) Der erste Satz des Kapitels ist immer gleichzeitig die Überschrift. Am Anfang fand ich dieses etwas verwirrend, kam dann aber mit diesem Wissen relativ schnell klar.
Lil ist eine begnadete Hobby-Künstlerin. Sie zeichnet eigentlich jeden Tag, so entwirft sie auch Mode. Als die große Chance kommt bei einem Kunstwettbewerb die Teilnahme an einem Workshop zu gewinnen, sendet sie ihr Bild ein. – Gegen die Erlaubnis ihrer Eltern. Blöd nur, wenn man dann auch noch gewinnt …
Doch während Lil noch alles versucht, um irgendwie nach Berlin zu fahren, kommt bereits die nächste Herausforderung: Das Bild, welches sie für Ihren großen Bruder gemalt hat, damit dieser im Kunstunterricht nicht durchfällt, prangt plötzlich an der Schulmauer. Riesengroß und für alle sichtbar. Nicht nur das Mädchen ist geschockt. Warum hat ihr Bruder das getan oder war es vielleicht gar nicht? Aber wer will dann, dass sie mächtigen Ärger bekommt und vor allem warum?
Lils Leben artet in Chaos aus, denn neben dem Graffiti und dem Wettbewerb kommt noch eine große Portion Liebeskummer dazu …
In diesem Roman jagt ein Ereignis – oder um es mit dem Buchtitel zu sagen – eine Katastrophe jagt die nächste. Dadurch wird es kein einziges Mal langweilig. Die sich zutragenden Ereignisse sind alles verständlich und könnten genauso passieren, was der Geschichte einen zusätzlichen Reiz gibt.
Mila macht hier etwas, obwohl ihre Eltern es verboten haben und diese bleiben auch konsequent, was ich wirklich sehr gut finde. Generell finde ich die Erziehungsmethoden der beiden sehr gut, da sie ihren Kindern klare Ansagen machen und somit Halt bieten. Wie in jeder Familie gibt es auch hier zwischen den Geschwistern an und Meinungsverschiedenheiten. Ich finde es sehr schön, dass die Autorin hier nicht versucht eine „komplett heile Welt“ darzustellen. Im Gegenteil hat sogar jeder seine ganz eigenen kleinen oder auch großen Probleme. Das macht die Protagonisten menschlich und auch liebenswert. Es gab hier keinen Charakter den ich nicht mochte.
Was die Handlung – und letztlich die Auflösung des größten Rätsels – angeht, so fand ich die Lösung leider bereits sehr schnell (etwa nach ¼ des Buches), was natürlich etwas schade war, da die Spannung darunter etwas litt. Die Lösung welche die Kinder am Ende gemeinsam finden hat mich dann etwas überrascht, ist aber in jedem Fall eine gute Idee. (Damit es spannend bleibt, verrate ich diese natürlich nicht. ;))
Bei „Eine Katastrophe jagt die nächste“ handelt es sich bereits um Band zwei. Da ich den ersten Teil der Reihe nicht kenne, kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass es nicht nötig ist den Vorgänger zu kennen.
Der Schreibstil ist sehr gut. Alles lässt sich flüssig lesen und bedarf keiner weiteren Erklärungen. Sollte es doch mal ein Wort geben, welches das Kind nicht kennen könnte, erklären die Protagonisten dieses einfach selbst. (Viel besser als irgendwelche Fußnoten!)
Als empfohlenes Lesealter gibt der Verlag hier 11-13 Jahre an. Ich finde das passend, da sich die junge Leserin bzw. der junge Leser so ganz gut mit Lil identifizieren kann.
~°~ Fazit ~°~
Eine sehr schöne und aufregende Geschichte, bei der (nicht nur der junge) Leser mitfiebern kann. Zu den vielen Ereignissen gibt es Lösungen, welche teils überraschen. Die Protagonisten sind sehr authentisch beschrieben, ebenso wie die ganze Geschichte ans sich. Bis auf das ich den „Täter“ bereits nach kurzer Zeit überführt hatte, hat mir „Lil April 2“ wirklich gut gefallen.
~ Reihe ~
Eine Katastrophe jagt die nächste [Band 2]
Mein Leben und andere Missgeschicke [Band 1]
Wäre ich noch im Schulalter, würde ich mir dieses Buch auf Grund der Rezension nun holen- LG Herta