Flieg hinaus in die Freiheit, kleiner Vogel … [Rezension zu Die Rache des Phönix]

Mir war die Glücksfee mal wieder hold und so drfte ich an der Leserunde eines super spannenden Science-Fiction-Romans teilnehmen.

Begleitet wurde diese von der Autorin selbst.

~°~ Das Buch ~°~

Sylvia Kaml

Die Rache des Phönix

Verlag: wesText Verlag (18. Februar 2015)

ASIN: B00TSNXYCQ

 

~°~ Klappentext ~°~

Die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts spaltet die Gesellschaften der Industrienationen. Es herrschen gewaltige soziale Unterschiede. Immer mehr Jugendliche verwahrlosen, leben auf der Straße. Auch die sechzehnjährige Patricia ist obdachlos und hat keine Zukunftsperspektive. Immer wieder beobachtet sie, dass Männer in dunklen Anzügen mit Tattoos auf dem Handrücken Jugendliche zum Mitkommen überreden. Jene, die es tun, werden nie wieder gesehen. Als einer dieser Männer auch ihr eine bessere Zukunft verspricht, geht sie mit ihm. Zu spät wird ihr klar, dass ein gutes Leben mit einem gut dotierten Job einen Preis haben kann, den man nicht zu zahlen bereit sein sollte.

~°~ Eindrücke/ Meinung ~°~

Allem voran geht es hier um die 16jährige Trish die, genau wie ihre Freunde, auf der Straße lebt. Das Mädchen überlebt durch Taschendiebstahl, Prostitution und durch die Sozialstation. Wirkliche Hilfe bekommt sie aber nur von ihrem Bruder Mike, der zumindest ein Dach über dem Kopf hat. Doch auch er muss dafür schreckliches erdulden und kämpft täglich um’s überleben. ;)) Doch dann tauchen die ominösen „Anzugsträger“ auf und ein jugendlicher nach dem anderen verschwindet … Trish wird von ihrem Bruder vor diesen Leuten gewarnt, doch sie will unbedingt herausfinden was mit ihren Freunden geschieht …

Anfangs dachte ich es würde recht langweilig werden. Straßenkinder und ihre Proleme. Toll… (Nicht das es kein wichtiges Thema ist, aber ich lese ja Romane um die Realität auszublenden. – und ab diesem Zeitpunkt konnte ich meine Augen nicht mehr von dem Buch lassen. Wer sind sie wirklich? Was haben sie vor und warum nehmen die nur junge Menschen? …

Trish, und auch die anderen Jugendlichen, wirken sehr erwachsen. Ich denke da kommt das „Straßenkind“ durch. Es musste immer überleben. Egal wie…

Auch wenn es wirklich schön ist zu erfahren was aus den Kids geworden ist, so hätte die Geschichte kurz nach der erfolgreichen Flucht schon enden können. Bspw. als die Truppe beschließt zu Emmas Oma zu fahren. Das wäre ein schönes Ende gewesen, bei dem noch die Fantasie des Lesers angeregt wird. (Was ist wohl aus den anderen geworden?) Aber irgendwie hörte es einfach nicht auf. Immer wenn ich dachte: „Aber das ist jetzt ganz sicher das Ende.“, ging es noch weiter. Für meinen Geschmack ist das Ende zu langatmig. (Vielleicht bin ich auch kein Maßstab, denn ich liebe offene Enden die meine Fantasie anregen. ;))

~°~ Erwischt!? ~°~

>>> ACHTUNG! SPOILER! <<<DieRacheDesPhoenix

Das Ende hat mich etwas irritiert, denn es heißt dass dort die Überreste zweier Menschen gefunden wurden. Müssten es nicht drei sein? Da war ja noch der Phönix den Jerome niedergeschlagen hatte … !?

>>> SPOILER-Alarm ENDE<<<

~°~ Fazit ~°~

Auch wenn ich verabscheue was dort getan wird, so finde ich die Idee sehr spannend. Es erinnert mich ein wenig an die Versuche die früher mit „Verrückten“ in „Irrenanstalten“ durchgeführt wurden. Es war ja auch damals Ziel ihnen „das Böse“ zu nehmen. Im Prinzip wird das hier ja bei den Kids versucht.

Alles in allem finde ich den Roman sehr gelungen. Besonders, da er einfach mal „anders“ ist! 😉 Ich konnte (und wollte) das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen! Obwohl es nicht blutig ist = super spannend!

(So Recht in die ausgewiesene Sci-Fi-Sparte scheint er mir allerdings nicht zu passen.)

Phoenix

0 Gedanken zu „Flieg hinaus in die Freiheit, kleiner Vogel … [Rezension zu Die Rache des Phönix]“

  1. Klingt soweit gut – Ende hin oder her. Ich lese gerade Der Circle. Es geht der Menschheit wieder so gut, daß Endzeit-Geschichten hoch im Kurs stehen. Das scheint alle 40 Jahre so zu sein. 1970er: Soylent Green, Fahrenheit 451, Clockwork Orange, …
    Gibt es da Zusammenhänge?

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    • Hah! „Soylent Green“ habe ich erst von einer Kollegin als Film empfohlen bekommen. 😀 Ziemlich platt, aber für damalige Verhältnisse wohl wirklich was tolles. 😉 – Und ja, ich denke da gibt es einen Zusammenhang. Einer Studie zur Folge meckern die Menschen mehr, je besser es ihnen geht. Mensch will eben immer das, was er nicht hat …

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      • Soylent Green ist halt Kult. Jeder kennt die Geschichte, kaum jemand hat den Film gesehen. Genauso wie Fahrenheit 451 oder 1984. Und nur wir Erleuchteten wissen, daß die Endzeit-Autoren die Wurzel allen Übels sind. Ohne die Bücher hätte nie jemand den ganzen Mist erfinden wollen. „Schöne Neue Welt“ (A.Huxley)!

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