Geschlechtergleichstellung – Wie ich aktiv Einfluss nehme, indem ich mich entgendere

Es gibt wohl aktuell kaum ein Thema, welches mehr pulsiert: das Gendern! Ausgerechnet zu diesem Thema hat Iris zu einer Blogparade gerufen! 😱 Shitstorm vorprogrammiert? 🫣 Völlig egal! Dieses hier ist (auch) MEIN Blog und hier sage ich MEINE Meinung! Basta! 💪🏻 Zudem ist die Welt ohnehin viel zu männlich dominiert. Zeit jedem Individuum einen Platz einzuräumen – auch in der Sprache!

Was genau versteht man unter Gendern?

Gendern bezeichnet die sprachliche Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit. Dabei geht es darum, Sprache so zu verwenden, dass sich alle Geschlechter im Text angesprochen fühlen und niemand diskriminiert wird. Konkret bedeutet das, dass man nicht nur die männliche Form (z.B. Student) verwendet, sondern auch die weibliche (Studentin) oder eine geschlechtsneutrale Form (Studierende). Auch Pronomen wie „er“ oder „sie“ werden vermieden und durch geschlechtsneutrale Ausdrücke wie „die Person“ ersetzt.

Das Ziel des Genderns ist es, eine inklusive Sprache zu schaffen und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zu vermeiden. Es soll deutlich gemacht werden, dass Frauen genauso wichtig sind wie Männer und dass es neben den binären Geschlechtern auch noch andere Identitäten gibt.

Kritiker des Genderns bemängeln oft, dass es umständlich sei und die Lesbarkeit von Texten beeinträchtige. Außerdem wird oft argumentiert, dass die traditionelle männliche Form als geschlechtsneutral angesehen werden könne.

Insgesamt ist das Gendern ein wichtiger Schritt hin zur Geschlechtergerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Es erfordert allerdings ein gewisses Umdenken und Übung im täglichen Gebrauch der Sprache.

Die 5 Genderarten (mit Beispielen)

Gendern mit Doppelpunkt

Bei dieser Art des Genderns wird ein Doppelpunkt verwendet, um sowohl die weibliche als auch die männliche Form eines Wortes zu markieren. Zum Beispiel: „Liebe Kolleg:innen, geht es euch gut?“

Gendern mit Unterstrich

Gendern mit Unterstrich: Hier wird ein Unterstrich verwendet, um das Geschlecht neutral auszudrücken. Ein Beispiel wäre: „Hey, liebe Freund_innen, seid ihr bereit für die Party?“

Der Schrägstrich zum Gendern

Beim Gendern mit Schrägstrich wird dieser verwendet, um die weibliche und männliche Form eines Wortes zu kombinieren. Ein Beispiel wäre: „Das Team besteht aus drei Spieler/in/nen.“

Das Binnen-I

Beim Binnen-I wird ein großes „I“ in das Wort eingefügt, um beide Geschlechter zu repräsentieren. Zum Beispiel: „Liebe LeserInnen, ich möchte euch eine Geschichte erzählen.“

Das Gendersternchen

Hier wird ein Sternchen verwendet, um das Geschlecht neutral darzustellen. Ein Beispiel wäre: „Hallo, liebe Freund*innen, wie geht es euch heute?“

Warum Gendern falsch ist

Das Gendern ist ein umstrittenes Thema, da es in der deutschen Sprache eine geschlechtergerechte Sprache einführen möchte. Viele Menschen sind jedoch der Meinung, dass das Gendern falsch ist.

Ein Argument gegen das Gendern ist, dass es die deutsche Sprache unnötig kompliziert macht und den Lesefluss stört. Durch das Einsetzen von Binnen-I oder Unterstrichen wird der Text schwerer lesbar und führt zu Verwirrung bei den Lesenden.

Ein weiterer Kritikpunkt am Gendern ist, dass es nicht alle Geschlechter einschließt. Die deutsche Sprache kennt nicht nur männliche und weibliche Pronomen, sondern auch neutrale Pronomen. Das Gendern ignoriert diese Tatsache und schließt somit Menschen aus, die sich weder als männlich noch weiblich identifizieren.

Zudem wird argumentiert, dass das Gendern eine künstliche Konstruktion darstellt und nicht wirklich zur Geschlechtergerechtigkeit beiträgt. Stattdessen sollten wir uns auf tatsächliche Ungleichheiten konzentrieren und diese bekämpfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gendern aufgrund seiner Komplexität und seiner Unvollständigkeit kritisiert wird. Es gibt jedoch auch Befürworter des Genderns, die argumentieren, dass es notwendig sei – für eine inklusive Sprache.

Warum Geschlechtergleichstellung wichtig ist

Es gibt viele Gründe, warum Geschlechtergleichstellung wichtig ist.:

Erstens sollte jeder Mensch die gleichen Rechte und Chancen haben, unabhängig von ihrem Geschlecht. Zweitens hat die Diskriminierung von Frauen, Männern und allem dazwischen und außerhalb negative Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes. Das bedeutet, dass alle Personen sich aktiv für eine geschlechtergerechte Sprache einsetzen sollten.

Ich finde es wichtig zu betonen, dass nicht nur Frauen von einer geschlechtergerechten Sprache profitieren, sondern auch Männer davon profitieren können – insbesondere wenn es darum geht, Stereotypen zu durchbrechen und Rollenbilder aufzubrechen. Gendergerechte Kommunikation fördert somit den Erfolg aller Personen im beruflichen Kontext und trägt zur Erreichung einer gerechten Gesellschaft bei.

Ich habe mich entgendert

Ich für meinen Teil habe mich für keine der fünf Genderarten entschieden, da ich es selbst sehr schwierig zu lesen finde. (Das hatte ich beim letzten Buch bemerkt, welches ich gelesen habe.) Aber auch, um blinde und sehbehinderte Menschen zu unterstützen.

Gendern durch Sonderzeichen und Typografie […] ist für viele Blinde und sehbehinderte Menschen problematisch und deshalb nicht zu empfehlen.

Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)

Stattdessen versuche ich, wo immer es geht eine neutrale Sprache zu nutzen, z. B. wie folgt: Aus Spielern und Spielerinnern werden Spielende.

Am Anfang war das echt anstrengend. Das lag aber vor allem daran, dass es ungewohnt war. Heute, Monate später, ist es (fast) normal geworden und ich brauche kaum noch darüber nachdenken, wie das „richtige“ Wort denn nun ist. – Zugegeben, ab und an rutscht es mir noch immer durch, dass ich das Maskulin verwende. Jahrzehntelange Konditionierung lässt sich eben nicht einfach so überschreiben. Aber es ist auch nicht unmöglich! Daher: erstmal selbst ausprobieren und, wenn überhaupt, erst danach meckern! 😉

1 Gedanke zu „Geschlechtergleichstellung – Wie ich aktiv Einfluss nehme, indem ich mich entgendere“

  1. Liebe Rosi,

    ich freu mich über Deinen Beitrag zu meiner Blogparade 😁.

    Ja genau, ein Thema, das polarisiert. Deshalb halte ich es für gut, wenn verschiedene Meinungen dazu auftauchen. Sh*Storm würde ich nur erwarten, wenn jemand GAR KEINEN Bock mit jeglicher Auseinandersetzung zum Thema hat. Den hast Du ja .. Du hast ja eine Form gefunden. Und .. ich mache es anders.

    Ich mag Deine Auflistung und Dein Fazit.

    Bin gespannt, was die anderen dazu sagen!!!

    Herzlicher Gruß, Iris 🌈

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