Leidensweg einer Migränepatientin 3.8

Gar nicht ohne

Wer hätte es gedacht, passend zu meinem heutigen Termin bin ich direkt mal mit Migräne aufgewacht. Nach einer ausgiebigen Runde Kloschüsseltango, Selbstmassage (Shiatsu-Massagegerät) und einer Tablette (Naratriptan), war ich bis zum Mittag weitgehend wieder hergestellt, so dass ich u.a. gefahrlos duschen konnte.

Völlig ungechillt

Ich hatte euch ja bereits beim letzten Mal davon erzählt, dass bei meinem nächsten Chiropraktikerbesuch etwas anders gemacht werden sollte. Als erstes kam aber wieder der gewohnte Ablauf dran: Vorgespräch, wiegen (Leider wieder 7 Kg Unterschied 🙁 .) und CTI. Dieses Mal gab es auch ordentlich was zu richten, so fanden sich in meiner „Problemschulter“ gleich vier Wirbel die völlig falsch justiert waren. Vom anderen Stellen ganz zu schweigen. In jedem Fall war die Justierung heute recht schmerzhaft. Die Ironie an der Sache war, dass ich gefühlt wirklich entspannt war, der Chiropraktiker aber mit einem „Was sind Sie denn heute so extrem verspannt?“ mein geistiges Bild zunichtemachte. Nun gut, half ja nichts. Immerhin war ich ja u.a. wegen eben diesen Verspannungen da.

Horror-Szenario

Nach der Justierung kam dann „das Neue“: Schröpfen. Dazu machte ich meinen Oberkörper frei, legte mich auf den Bauch und mir wurden Glaskuppeln aufgesetzt. Durch Unterdruck saugten sich diese an meinem Körper fest. Ein wenig fühlte ich mich schon wie in dem Film Karate-Kit (?). 😉 Allerdings bekam ich vorher noch „anregendes Massageöl“ und eine kurze Aktivierungsmassage (extrem schmerzhaft!)  – Und das Ziepte, besonders bei zwei großen Kugeln (ca. 6 cm Durchmesser), am unteren Rücken extrem! An meiner „Problemschulter“ hat eine der „Kuppeln“ gejuckt (oder besser die Haut darunter). – So viel dann zu dem beruhigenden „lässt gleich nach“. – Dazu gab es noch Bestrahlung aus einer „Chinesischen Wärmelampe“. Eine wärmte Schultern, die andere den unteren Rücken. Für die Entspannung gab es noch eine kuschelige Decke über die Beine und akustische Entspannungsmusik (Die fand ich allerdings so gar nicht entspannend. Bin einfach kein Instrumentalfan.) 20 Minuten verbrachte ich so alleine im Raum: Musik, gedämpftes Licht, kuschelige Decke – und komische ziepende Glasdinger auf dem Rücken. Da fühlt man sich irgendwie hilflos und, obwohl ich es nicht wollte, hatte ich lauter Horror(film)szenarien im Kopf. (Z.B. von der Liege fallen, auf dem Rücken landen und die Glassplitter bohren sich in mich hinein oder die Hitze der Lampe lässt meine Haut Blasen schlagen… – Ich wollte jetzt aber niemandem Angst machen! :-D)

Schröpfen 2.0

Nach der Anwendung entfernte die Assistentin mir diese „Halbkugeln“. Vorweg bekunde ich noch meine Angst (Böse Zungen behaupten an dieser Stelle ständig, ich hätte ständig und vor allem Angst …) vor der Entfernung. Sie meinte daraufhin dass es nicht wehtun würde. Von wegen! Das hat höllisch wehgetan!!! Zumindest bei den großen Dingern. Bei den kleineren war es nur ein leichtes „Flupp“. Ein Andenken habe ich auch, denn der Unterdruck hinterlässt natürlich seine Spuren, so dass Schultern und Rücken nun wie ein U.F.O.-Landeplatz aussehen. – Und, wenn ich der guten Dame glauben darf, werden all diese zu blauen Flecken. Na mal gut das ich keinen Rückenschläferin bin …

Und dafür wurde ich dann gleich noch einmal geschröpft. Zu dem Betrag für die Chiropraktik kamen noch mal 30,00 EUR obendrauf. Ob das alles jetzt geholfen hat, kann ich noch nicht sagen. In jedem Fall fühle ich mich anders. Das ich Tiefenentspannt bin, kann ich allerdings nicht behaupten. Aber Sinn und Zweck war ja auch, dass die Muskeln sich lockern und die brauchen noch ein wenig Zeit dafür. Ich werde euch also im Nächsten Beitrag dieser Reihe berichten, ob diese Technik (gegen Migräne) sein Geld wert ist. Dranbleiben! 😉

Schreibe einen Kommentar