Von Geburt an kreativ: Meine Reise als Künstlerin

Kreativität lag mir schon immer im Blut. Vielleicht bin ich auch einfach in einen Topf voll bunter Farben gefallen, als ich noch klein war. 🎨 🍲😜 Aber mal von vorn.

In Ihrer aktuellen Blogparade stellt Claudia die Frage, warum Kunstschaffende eben genau das geworden sind. Mein erster Gedanke zu diesem Aufruf war: „Wieso geworden?“. Als ich meinem Mann von der Blogparade erzählte und den Titel erwähnte, kam von ihm genau die gleiche Antwort: „Wieso geworden? Warst du doch schon immer!“ Muss also was dran sein! Ich kann daher gar nicht anders, als teilzunehmen und von meinem kreativen Leben zu berichten. 😁

Die Anfänge meiner kreativen Reise

Ich erinnere mich noch lebhaft an die endlosen Sommernachmittage meiner Kindheit. Während andere Kinder mit ihren Fahrrädern um die Wette fuhren, saß ich im Geflügelgehege und kritzelte in mein Skizzenbuch. Nichts war vor meinen Stiften sicher: nicht die Steine in der Auffahrt, nicht die Tapeten in meinem Kinderzimmer und schon gar nicht die unzähligen Papierblätter. (Mein Papa hat irgendwann Endlospapier von der Arbeit für mich mitgebracht, damit ich ein Blatt nicht so schnell voll habe. 😅 ) Schon damals spürte ich, dass meine Hände nicht stillhalten konnten, wenn ich die Schönheit der Welt um mich herum festhalten wollte.

Keine Schule der Kreativität

In der Schule war ich nie das Kind, das mit Mathematik glänzte oder bei Sportfesten Medaillen gewann. Meine besten Noten bekam ich aber nicht in Kunst, sondern in Biologie und Physik / Chemie. Kunstunterricht habe ich sogar gehasst! Das lag aber nicht daran, dass ich damals keine Kunst mochte, sondern daran, dass es einfach langweilig war! Alle Schüler sollten das Gleiche zeichnen, mit der gleichen Technik … das fand ich schlichtweg doof. Ich wollte meinen eigenen Stil nutzen und nicht irgendwas abkupfern!

Ich erinnere mich an eine Szene in der, ich glaube achten, Klasse: Wir hatten Kunstunterricht und unsere Lehrerin forderte uns auf, etwas via Tageslichtprojektor auf ein Blatt zu projizieren und so abzuzeichnen. Obwohl mein Selbstbewusstsein damals alles andere als gefestigt war, bin ich mir ihr aneinandergeraten, weil ich ihr gesagt habe, dass „Abpausen“ nichts mit Kunst zu tun habe und das auch nicht fair dem ursprünglichen Kunstschaffenden gegenüber ist. Meine Güte wurde, sie sauer … 😵‍💫 (Bevor du dich fragst: Ja, ich habe letztlich gemacht, wozu ich aufgefordert wurde. Aber auch nur, weil sie mir mit einer 6, wegen Arbeitsverweigerung gedroht hat … 😑)

Während meine Klassenkameraden in den Pausen Fußball oder Tischtennis spielten, träumte ich mich in ferne Welten, in denen ich selbst zur Künstlerin wurde. Mit jedem Pinselstrich und jeder neuen Technik, die ich lernte, fühlte ich mich mehr mit mir selbst verbunden.

„Überleg dir das lieber noch mal: Die meisten Künstler werden erst nach ihrem Tod berühmt!“

Tante Monika

Die Macht des Ausdrucks

Ein besonderer Moment, der mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist, war die Versteigerung eines meiner Werke zu Gunsten des Kinderhilfswerkes:

Im Micky Maus Magazin gab es damals einen Aufruf, verbunden mit einem kleinen Gewinnspiel, dass Kinder ein Bild malen und einsenden sollen. Das Thema war komplett freigestellt. Damals hatte ich einen riesigen Faibel für alles rund um Astronomie und außerterristisches Leben. (Okay, so ganz abgelegt habe ich ihn bis heute nicht. 🤫) Ich erinnere mich noch genau an mein Bild: Eine Kraterlandschaft, auf dem ein Raumschiff gelandet ist, das aussieht wie ein klassisches Klischee U.F.O. Davor steht ein Alien mit blasser Haut und riesengroßen Augen. Er trägt einen blauen Raumanzug – und einen Ohrring. Ich fand damals schon alles „normale“ langweilig! 👽😜

Ich schickte also mein Bild hin und wurde als eine, ich glaube mit 9 anderen, ausgewählt. Meinem Gewinn lag ein Schreiben für meine Eltern bei. (Als Minderjährige brauchte ich ja die Zustimmung.) Ich gab den Brief meiner Mutter und sie fragte mich, ob ich denn möchte, dass mein Bild versteigert wird. HALLO??? Was ist denn das für eine Frage??? NATÜRLICH!!! Ich platzte fast vor Stolz – ehrlich gesagt tue ich das auch heute noch. 🤗 – Als mein Papa zum Mittag nach Hause kam, habe ich ihn direkt damit überfallen, noch ehe er die Chance hatte die Treppe hochzugehen. Und ENDLICH war auch er mal stolz auf seine Tochter …

Natürlich wollte ich gerne wissen, wo mein Bild zukünftig hängt und welchen Erlös es erzielt hat. Mit der Genehmigung zur Versteigerung formulierte ich, mithilfe meiner Mutter, einen Brief. Wir bekamen eine Antwort vom Verlag: Aus Datenschutzgründen könne man uns diese Informationen leider nicht mitteilen. 😞 – Falls das hier also jemand liest, der in den 90er Jahren einmal ein Bild ersteigert hat, das auf die Beschreibung zutrifft: Bitte melden! 🙏🏻🥺

Jeder Strich und Pinselschwung war für mich nur ein kleiner Schritt, doch bei vielen Bildern und Kreationen, die ich anderen zeigten, war es, als würde ich meine Seele der Welt offenbaren. Die Reaktionen der Bekannten und Verwandten, die Emotionen in ihren Gesichtern, berührten mich tief. In diesen Momenten erkannte ich die wahre Macht der Kunst: die Fähigkeit, Menschen zu bewegen, zu inspirieren und zu verbinden. 🫶

Eine Frau (Rosi) hält einen RAL-Fächer und diverse Stifte in die Kamera. Hinter ihrem Ohr klemmt ein Pinsel.
Bei mir gibt es nicht „die eine“ Richtung. Ich mag es vieles auszuprobieren und so sind auch meine genutzten Werkzeuge vielfältig. Pinsel und Stifte sind nur ein klitzeteiler Teil davon.

Die Kunst des Alltags

Heute, viele Jahre später, hat sich meine kreative Reise in viele Richtungen ausgedehnt. Vom Schreiben über Fotografie bis hin zu kleinen handwerklichen Arbeiten. Ich entdecke immer wieder neue Wege, mich auszudrücken.

Unsere beiden Katzen, Aronia und Minou, sind dabei meine ständigen Begleiter und oft auch meine Muse. Sie erinnern mich daran, im Moment zu leben und die kleinen Dinge zu schätzen – sei es das sanfte Schnurren einer Katze oder das Spiel von Licht und Schatten auf einer alten Mauer.

Nicht zu vergessen ist auch die Kunst des Kochens! In meiner „Chaosküche“ entstehen die leckersten und manchmal auch die abenteuerlichsten Kreationen. 😜 Ich liebe es, neue Rezepte auszuprobieren und eigene Kreationen zu entwickeln. (Falls du neugierig bist, schau mal bei meinen Rezepten vorbei.)

Auch das Schreiben ist ein fester Bestandteil meines künstlerischen Schaffens. Ob in meinem Blog, in meinen Geschichten oder in meinen Veröffentlichungen, das Spiel mit Worten fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Ein Leben voller Farben

Künstlerisch tätig zu sein, bedeutet für mich nicht nur, schöne Bilder zu malen oder beeindruckende Fotos zu schießen. Es ist eine Lebenseinstellung. Es bedeutet, die Welt mit neugierigen Augen zu betrachten, immer bereit zu sein, die Schönheit im Alltäglichen zu entdecken. Es bedeutet auch, mich selbst immer wieder neu zu erfinden, Herausforderungen anzunehmen und aus Rückschlägen zu lernen.

Wenn ich also gefragt werde, wie, wann und warum ich Künstlerin geworden bin, lautet meine Antwort ganz einfach: Ich bin nie eine Künstlerin geworden, sondern als solche geboren. Die Kunst ist ein fester Bestandteil meines Wesens, und ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen. 😊

Eine Frau (Rosi) bemalt eine weiße Wand mit Farbklecksen.
Auch heute noch ist nichts vor mir sicher: Wie schon in meiner Kindheit bemale ich liebend gerne Wände. 🤫

2 Gedanken zu „Von Geburt an kreativ: Meine Reise als Künstlerin“

  1. Wie großartig, liebe Rosi! Eine richtige Künstlerin bist Du! Und Deine Kunst zeigt sich Dir so vielgestaltig, dass man vor Neid platzen könnte! Deshalb danke ich Dir von Herzen für Deinen Blogbeitrag. Der Aufruf zur Blogparade muss für Dich also heißen: Wie, wann und warum begann Deine Reise als Künstlerin? Ich freue mich noch auf viele weitere Blogbeiträge von Dir. Vielleicht möchtest Du am 12. August 2024 bei den Künstler-12von12 teilnehmen? Dann würden wir uns regelmäßig an jedem 12. eines Monats über den Weg laufen. Herzlichst, Claudia

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    • Hallo Claudia,
      vielen Dank für deinen wundervollen Kommentar. 🤗
      Und noch mehr Dank für dieses tolles Thema. In meinem Beitrag dazu steckt all das, was mich als Künstlerin ausmacht: mein ganzes Herzblut. Es hat mich richtig glücklich gemacht, diesen Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen. 🥰
      Hihi … Ich habe das Künstler 12von12 bereits auf deiner Seite entdeckt und wer weiß, vielleicht entdecke ich mich ja direkt am Montag schon wieder neu!? 😉
      Liebe Grüße
      Rosi

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