„… Wie er die Frau in ihrer charakteristischen Haltung betrachtete, ihre dicken Arme …, während ihre mächtigen, an eine Stute erinnernden Hinterbacken sich wölbten, kam ihm zum erstenmal zu Bewußtsein, daß sie schön war. Es war ihm nie zuvor in den Sinn gekommen, der Körper einer fünfzigjährigen Frau, der durch Geburten zu monströsen Ausmaßen gedunsen und dann durch Arbeit vergrößert und verhärtet war, bis seine grobe Haut der Schaler einer überreifen Rübe ähnelte, könnte schön sein. Aber dem war so und, dachte er, warum auch nicht? Der fest, umrißlose Körper, der wie ein Granitblock war, und die rauhe rote Haut verhielten sich zu einem Mädchenleib genau so wie die Hagebutte zur Heckenrose. Warum sollte man die Frucht geringer schätzen als die Blume?“
[aus „1984“ von Geroge Orwel, anno 1948l