Das Wocheneden verbachte ich auswärts. Als ich zurück kam, war nichts mehr wie es vorher war. Oder eigentlich doch. Irgendwie. Körnchen, die vorher das Haus mit ihrem Mauzen erfüllte, hüllte sich in eisiges Schweigen und beschränkte sich darauf mich mit ihren großen grünen Augen anzufunkeln. Trotz eines vorhandenen Kartons lag Phex nicht in selbigem. Miguel kam früher von der Arbeit nach Hause, so dass wir uns mal wieder gesehen haben – (Erstaunlich wie selten man sich sieht, obwohl man unter einem Dach wohnt!) – um mir zu offenbaren das er ins Krankenhaus müsse und somit mindestens die nächste Nacht nicht daheim wäre. Körnchen schlief entgegen ihrer Gewohnheit nicht in meinem Bett.
Auch der Morgen danach ging irgendwie merkwürdig weiter. Nach dem Aufstehen lief ich meinem Mitbewohner über den Weg. (Na gut, ich hatte meinen Wecker extra früher gestellt, um ihm Glück zu wünschen.) Als ich die Bushaltestelle erreichte war diese verweist. Weder Mensch noch Tier weit und breit. Autos fuhren nur sehr selten. (Hauptverkehrsstraße!) Die Sonn begann aufzusteigen. Ein wenig erinnerte es an einen entspannten Sonntagmorgen. Nach und nach (später als sonst) kamen andere Wartegäste hinzu. Doch von den „üblichen Kandidaten“ fehlte einer. Merkwürdig.
Wie ohnehin alles seit meiner Rückreise gestern. Alles wirkt surreal. Bin ich gestern in den richtigen Bus gestiegen? Bin ich wirklich da, wo ich hin wollte?
Während ich diesen Gedanken nachhing und meinen Kopf gegen das kühle Fenster presste stellte ich mir die Frage: „Ist das echt?“ und kam zu der nächsten Frage: „Was ist überhaupt noch echt?“.
Ich meine damit nicht (nur) Produktkopien, sondern auch die wichtigen Dinge, wie z.B. Gefühle, Entschuldigungen, Meinungen, …
Wer steht noch zu seinen Gefühlen? Beispiel: „Ich liebe dich!“ – „Ich liebe dich auch!“ — Gehen wir davon aus, dass die erste Person ihre Äußerung aus tiefsten Herzen macht und die Aussage somit der Wahrheit entspricht. Ist es bei der zweiten Person auch so? Oder erwidert sie es vielmehr, weil es erwartet wird? Lieben die beiden sich wirklich? Oder ist es vielmehr die Gewohnheit zusammen zu sein? Das Bedürfnis sagen zu können, dass man jemanden hat?
Wie steht es mit den Dingen die wir jeden Tag mehrfach von uns geben? „Bitte“, „Danke“, … Meinen wir das ehrlich? Oder sagen wir es vielmehr, weil es uns so anerzogen wurde? Eine Mutter, der man eine Packung Milch für ihr hungerndes Kind übergibt meint ihr „Danke“ sicher ehrlicher, als der Kunde, der im Supermarkt sein Wechselgeld zurück erhält.
Die Erziehung verbietet es uns auf diese Höflichkeitsfloskeln zu verzichten. Aber ist es wirklich höflicher etwas vorzugaukeln???
und wie empfindest du deine Antworten an andere?
Sind Sie denn immer ehrlich?
hältst du etwas zurück?
und inwieweit, sollten wir immer ehrlich sein oder brauchen auch manchmal eine Zurückhaltung um uns zu schützen, um etwas nicht zu nah an uns heran zu lassen was uns verwirrt?
ich habe auch viel über diese Dinge nachgedacht in der letzten Zeit.
letztens fragte mich jemand: wie geht es dir?
ich habe mich freundlich bedankt und gesagt, ich wüsste es nicht so genau. Darüber müsste ich erst einmal nachdenken.
dann muss ich ziemlich hilflos gegrinst haben, denn mein gegenüber grinste ebenfalls…
wie viele Fragen stellen wir unbewusst an andere, weil es Höflichkeitsfloskeln sind, wir uns selbst nicht darüber klar sind, was für eine Antwort wir eigentlich erwarten oder ob wir überhaupt eine erwarten?
wenn ich heute jemanden Frage, wie es ihm geht, dann mache ich das weil ich es wirklich wissen will.
einem anderen wünsche ich vielleicht einfach nur einen guten Tag und Weg, bei mich sein befinden nicht weiter interessiert.
auch dazu stehe ich.
nicht jeder Mensch kann mich interessieren…
einige interessieren mich mehr, andere weniger, manche überhaupt nicht.
warum Höflichkeitsfloskeln folgen, weil die Gesellschaft es vorschreibt?
ich kann auch nett sein, ohne nach dem anderen zu fragen…
ich kann desinteressiert sein, ohne dass ich den anderen verletzen muss.
manche Tage sind verwirrend, an manchen Tagen scheint alles anders, als es sonst der Fall ist…
dann denke ich, es könnten Schlüsseltage sein, die uns etwas aufzeigen wollen…
ich kenne das, was du erlebt hast.
es passiert mir in letzter Zeit ständig…😊
ich finde es aber gut, denn es ist Wandel und Veränderung, das ganze Leben ist doch so.
und täglich grüßt das Murmeltier war gestern…
heute grüßt mal nicht?
eine himmlische Vorstellung, dass mal nicht alles so ist wie immer…hm…
Life got you, babe😉
ich wünsche dir einen schönen Tag.
Höflichkeitsfloskeln machen das Leben leichter.insbesonders da wo Machtunterschiede bestehen. Z.B. bei der Kassiererin. Eigendlich kann sie dankbar sein das Du dort einkaufst, Bitte/Danke nicht nötig, so die eine Seite. Die andere sagt: nichts ist selbstverständlich und wenn Du Bitte und Danke sagst zeigst Du, das Du ihn trotzdem(obwohl er abhängig von Dir ist)achtest.
Danke Moonlight, für das „gefällt mir“. Ich hatte es schon in einem anderen Kommentar geschrieben: wenn Du bei mir in den Blog schauen willst, so melde Dich, ich sende Dir dann Zugangsdaten. Da es ein geschlossener Blog ist, siehst Du ansonsten nur sehr wenige Einträge.