Berufe sind Schubladen: Warum wir uns nicht über unseren Job definieren lassen sollten

Es ist eine allgemein verbreitete Vorstellung, dass unser Beruf unsere Identität bestimmt. Wir stellen einander die Frage: „Was machst du beruflich?“, und beurteilen uns oft selbst danach, welchen Job wir haben. Aber ist das wirklich fair? Können wir uns nicht genauso gut über unsere Hobbys, Interessen oder persönlichen Erfolge definieren? Natürlich können wir das! Ich selbst habe grade erst die Stelle als stellvertretende Geschäftsführerin abgelehnt. (Warum kannst du HIER nachlesen.) Die Antwort meine Chefin ließ mich schmunzeln: „Ohh … Damit habe ich gar nicht gerechnet!“ Und tatsächlich reichen die Reaktion meines Umfeldes von: „Bist du verrückt?“ bis hin zu „Respekt!“. Wenn wir uns nur auf unseren Job konzentrieren, verpassen wir möglicherweise andere wichtige Aspekte unseres Lebens und reduzieren uns selbst auf eine Schublade. Es ist wichtig zu erkennen, dass wir mehr sind als nur unser Beruf. Wir alle haben einzigartige Talente und Fähigkeiten, die uns ausmachen und unsere Identität prägen. Also lass dich nicht von deinem Job definieren – du bist so viel mehr als das!

Was sind Berufe überhaupt?

Hast du dich schon mal gefragt, was Berufe eigentlich sind? Im Grunde genommen sind sie nichts weiter als Schubladen, in die wir uns selbst und andere stecken, um uns eine Vorstellung davon zu machen, was diese Person beruflich macht. Doch ist das wirklich fair? Sollten wir uns wirklich über unseren Job definieren lassen? Natürlich ist es wichtig, eine gewisse Struktur und Sicherheit durch einen Beruf zu haben, aber letztendlich sollten wir uns nicht nur über unsere Arbeit definieren. Wir sind so viel mehr als das. Wir haben Hobbys, Interessen und Leidenschaften, die uns ausmachen und die nicht unbedingt etwas mit unserem Job zu tun haben müssen. Lass dich also nicht von deinem Beruf einschränken oder gar definieren. Du bist so viel mehr als das!

Wie definiert man sich selbst, ohne sich auf den beruflichen Status zu verlassen?

Es ist verlockend, sich auf den eigenen beruflichen Status zu verlassen, um sich selbst zu definieren. Schließlich verbringen wir einen Großteil unserer Zeit bei der Arbeit und unser Job kann uns oft ein Gefühl der Erfüllung geben. Aber was passiert, wenn du plötzlich deinen Job verlierst oder in eine andere Branche wechselst? Bist du dann nicht mehr dieselbe Person? Es ist wichtig, dass wir uns nicht ausschließlich über unseren Job definieren lassen. Andere Aspekte unseres Lebens wie Familie, Freunde, Hobbys und Interessen sind genauso wichtig für unsere Identität. Wenn wir uns nur auf unsere Arbeit konzentrieren, laufen wir Gefahr, uns selbst unvollständig zu fühlen und unsere wahren Stärken und Talente zu übersehen. Also sei mutig und definiere dich selbst jenseits deiner Karriere!

Wie kann man die Berufsidentifikation überwinden?

Es ist leicht, sich in eine Schublade zu stecken und sich über den eigenen Beruf zu definieren. Aber das kann auch schnell zur Falle werden. Denn was passiert, wenn man den Job verliert oder einfach merkt, dass er nicht mehr glücklich macht? Die Berufsidentifikation kann dann schnell zur Belastung werden. Doch wie lässt sich dieses Gefühl überwinden? Eine Möglichkeit ist, sich bewusst zu machen, dass der Beruf nur ein Teil von einem selbst ist. Es gibt noch viele andere Facetten, die uns ausmachen und die uns genauso wichtig sind. Auch kann es helfen, sich neue Hobbys oder Interessen zu suchen und diese aktiv zu verfolgen. So erweitert man nicht nur seinen Horizont, sondern findet auch neue Wege, um sich selbst zu definieren. Wichtig ist es dabei vor allem, offen für Veränderungen und neue Erfahrungen zu bleiben – denn das Leben hält oft Überraschungen bereit.

Warum ist es wichtig, die Bedeutung des Berufs zu reduzieren?

Es ist wichtig, die Bedeutung des Berufs zu reduzieren, weil wir uns nicht über unseren Job definieren lassen sollten. Wir sind mehr als nur unsere Arbeit. Wenn wir uns zu sehr mit unserem Beruf identifizieren, können wir uns in eine Schublade stecken und uns selbst einschränken. Unsere Interessen und Talente könnten unentdeckt bleiben, weil wir glauben, dass unser Job das Einzige ist, was uns definiert. Außerdem kann es zu einem hohen Maß an Stress führen, wenn wir denken, dass unser Wert als Mensch von unserem beruflichen Erfolg abhängt. Indem wir die Bedeutung des Berufs reduzieren und uns auf andere Aspekte unseres Lebens konzentrieren, können wir ein gesünderes Gleichgewicht schaffen und ein erfüllteres Leben führen.

Kann man den eigenen Job als Teil seiner Identität betrachten?

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass unser Beruf ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität ist. Wir werden oft danach gefragt, was wir beruflich machen, als ob das unser gesamtes Wesen ausmacht. Aber sollten wir uns wirklich so sehr über unseren Job definieren lassen? Sicherlich kann unser Beruf ein wichtiger Teil unseres Lebens sein und uns auch stolz machen, aber es gibt so viel mehr Aspekte, die unsere Persönlichkeit ausmachen. Unsere Hobbys, unsere Beziehungen und unsere Erfahrungen prägen uns genauso stark wie unser Job. Wenn du dich nur über deine Arbeit definierst, dann verpasst du die Chance, dich in anderen Bereichen zu entfalten und neue Seiten an dir zu entdecken. Also nimm dein Leben nicht zu ernst und lass deinen Beruf nur ein Teil deiner Identität sein!

Was sollten wir stattdessen tun, um uns selbst zu definieren?

Wenn wir uns nicht über unseren Beruf definieren lassen sollten, was sollten wir stattdessen tun, um uns selbst zu definieren? Die Antwort ist simpel: Wir sollten unsere Persönlichkeit in den Vordergrund stellen. Statt uns auf unsere Arbeitstitel und die damit verbundenen Aufgaben zu konzentrieren, sollten wir uns darauf konzentrieren, wer wir als Menschen sind. Was sind unsere Interessen, Hobbys und Leidenschaften? Was treibt uns an? Was macht uns glücklich? Diese Fragen helfen uns dabei, uns selbst besser kennenzulernen und eine authentische Identität zu entwickeln. Denn am Ende des Tages sind wir viel mehr als nur unser Job – wir sind komplexe Individuen mit einzigartigen Eigenschaften und Talenten. Es ist wichtig, dass wir diese Eigenschaften erkennen und schätzen lernen, um ein erfülltes Leben führen zu können. Also lass dich nicht von deinem Beruf einschränken – sei stolz auf das, was du bist und was du kannst!

„Kafka studierte in verschiedenen Richtungen und arbeitete anschließend in eher ungeliebten Bereichen, bis er beruflich zum Schreiben kam.“

[Quelle: Inhaltsangabe.de]

14 Gedanken zu „Berufe sind Schubladen: Warum wir uns nicht über unseren Job definieren lassen sollten“

  1. Liebe Rosi

    Danke für diesen wertvollen Beitrag.
    Wir sind so viel mehr als unser Beruf.
    Und niemand hat das Recht, über uns zu urteilen.
    Nur, weil man etwas in einem Job erreicht hat, heisst es nicht, dass die Person ein besserer Mensch geworden ist oder mehr wert als jemand anders.
    Unsere Gesellschaft übt enorm viel Druck auf Menschen aus, etwas „erreichen zu müssen“. Und ich habe diese Menschen dann bei mir in der Beratung, weil sie vor lauter Stress krank sind und nicht mehr schlafen können.

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  2. Nicht jeder kann es sich leisten, den Job zu machen, der ihn ausfüllt. Manch einer muss ganz einfach nur Geld verdienen und kann wahrscheinlich über Sprüche wie „Finde einen Job, der die Spaß macht, dann musst du nie wieder arbeiten.“ nur die Augen rollen. Der Job ist ein Teil von uns, wir verbringen schließlich nicht gerade wenig unserer Zeit damit. Viel spannender ist es aber, womit Menschen ihre Zeit verbringen, wenn sie diese selbst bestimmt gestalten können.

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  3. Liebe Rosi,
    dein Beitrag ist heute via Glücksrad zu mir gekommen. Mir kommt hier meine eigene Geschichte in den Sinn, habe ich doch vier Berufe jeweils mit staatlicher oder ärztlicher Prüfung. Es war meine Neugierde und Lust zu lernen, die dazu geführt hat in verschiedensten Bereichen mein Wissen zu erweitern. Als ich mich nach einer Krebserkrankung vollkommen neu aufstellen musste, verstand ich wohin mich das Leben geführt hat. So wurden alle meine Berufe zusammen, meine Berufung. Technisches Knowhow als IT-Kauffrau, eine kaufmännische Ausbildung im Handel, Heilpraktikerin für Psychotherapie und TCM-Ernährungsberatung und Autorin, sind meine Basis um pragmatisch und lösungsorientiert mit Menschen zu arbeiten.

    Sich über einen Beruf zu definieren kann für mich ein guter erster Schritt sein erst einmal Fuß zu fassen im Leben. Wenn dann die Freude an mehr daraus wächst und ein wenig Mut dazukommt, lassen sich die Erfahrung im beruflichen Leben viel leichter in andere Lebensbereiche übertragen. Also neugierig bleiben, schauen was hat schon gut geklappt und was außerhalb des beruflichen Lebens möchte ich noch entdecken? Dann kann aus einem Job sehr rasche eine Berufung werden. Viel Freude beim Entdecken.

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    • Liebe Martina,
      danke für den spannenden Einblick in deine (Berufs-)Welt.
      Sehen, wohin das Leben führt, das ist so etwa das, was mir quasi von alleine passiert.
      Auch ich habe viel gesehen, gelernt und erlebt. Aber nicht wirklich viel davon hat sich „richtig“ angefühlt.
      Aber ich wandere weiter und ich weiß nun, welchen Weg ich WIRKLICH einschlagen möchte: Meinen eigenen. 😉
      Dabei werden mir, wie du schreibst, sicher die Erfahrungen aus „den anderen“ Wegen helfen – auf die eine oder andere Art.
      Ich freue mich das du deinen Weg gefunden hast.
      Alles Liebe
      Rosi

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  4. Liebe Rosi,

    ich stimme dir zu, dass wir uns nicht ausschließlich über den Beruf definieren sollten. Heute bin ich nach einigen Umwegen selbständig und lebe meine Berufung, Frauen – Solopreneurinnen – zu mehr Bewegung und Achtsamkeit zu animieren als Teil ihres beruflichen Erfolgs. Sich berufen fühlen steckt auch im Wort Beruf. Der Beruf ist mehr als ein Job, den ich für den Lebensunterhalt aus der Notwendigkeit heraus annehme.

    Danke dir für die anregenden Impulse!

    Alles Liebe
    Ingrid

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    • Liebe Ingrid,
      danke für deine Sichtweise.
      Deine Aussage: „Sich berufen fühlen, steckt in dem Wort Beruf.“ finde ich fantastisch! 🤩
      Genau das ist es, was mir derzeit (noch „nur“ im Broterwerbsjob“) fehlt: persönliche Entfaltung, das Gefühl das es genau DAS ist, wozu ich „geschaffen“ wurde.
      Ich habe lange damit geliebäugelt meiner Berufung zu folgen, den Schritt aber nie gesagt, weil der Beruf eben doch mehr Sicherheit bringt.
      Doch, je älter ich werde, desto mehr merke ich, dass es sich falsch anfühlt – und meine Berufung erkämpft sich ihren Platz an der Sonne. 🌞
      Es freut mich sehr, dass du deinen bereits gefunden hast. ☺️
      Liebe Grüße
      Rosi

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  5. Es gibt diesen Satz: „Wenn du tust, was du liebst, musst du nie mehr arbeiten.“ Das würde die These bestätigen, dass wir sind, was wir arbeiten. In dem Fall ist es auch leicht, sich über den Beruf zu definieren. Beruf = Berufung. Nur: Wer erreicht das tatsächlich? Ich vermute mal, dass die meisten eher in Berufen arbeiten, die ihnen ermöglichen, ihre Rechnungen pünktlich zu zahlen. Da muss es nicht der Herzensjob sein. Ich finde beides ok: Genau den Job zu suchen (und zu finden), der dich glücklich macht. Oder den Job für das tägliche Brot zu machen und die glücklich machenden Dinge außerhalb vom Job zu finden. Wenn die Frage „Was machst du beruflich?“ mal wieder kommt, wie wäre es dann mit dieser Antwort: „Das was nötig ist, um mir mein Hobby XY zu ermöglichen.“ Um dann über das zu sprechen, was du liebst. 😊

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  6. Liebe Rosi,
    vielen Dank für Deinen schönen Beitrag. Das Glücksrad in der ‚Content Society‘ hat ihn mir heute ausgespielt.
    Ich kenne diese Phasen gut, keinen „ordentlichen“ Job zu haben und plötzlich vor der Frage zu stehen, wer bin ich denn jetzt? Zeiten in denen ich überwiegend für die Kinder da war, Zeiten in denen sich keine guten Gelegenheiten eröffnet haben oder das Alte einfach nicht mehr funktioniert hat.
    Heute habe ich das riesige Glück, meine Leidenschaft, meine Hobbys, das was meine Seele nährt zum Beruf gemacht zu haben – alles rund um Stimme, Klang und Atem. Es fühlt sich (zumindest meistens) nicht nach Job an sondern als Geschenk. Sicherlich ist es finanziell nicht immer einfach und es gehört zur Selbständigkeit auch noch eine Menge dazu, was nicht immer nur Freude macht. Doch dann helfen die Klänge (meine oder die der Klienten🤗.
    Wenn der Job uns beglückt und ausfüllt ist eine Trennung von Beruf und Hobby nicht mehr wirklich vorhanden. Es wird mehr Eins. Das wäre doch echt eine Option!

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  7. Liebe Rosi, ich stimme dir in jeder Hinsicht zu, dass der Job, der Beruf, den wir ausüben, die Titel, die wir tragen, nur einen Teil unserer Identität ausmachen. Ich zum Beispiel bin Fotografin, Bloggerin, Therapeutin, Mutter, Oma, Freundin, Frau, Naturliebhaberin, Feministin, Lyrikerin, Autorin, Gern-Gut-Esserin, Demokratin, Introvertiert und Extrovertiert, eine Liebhaberin der Stille und im Herzen Punk – um nur einiges davon aufzuzählen, was mich ausmacht, was ich bin. Mir geht es mit der Frage „Was machst du beruflich“ ähnlich wie mit der Frage „Wer bist du“ – im ersten Moment möchte ich reflexhaft, weil so erlernt, antworten „ich bin Sylvia“. Dabei ist das der Name, den andere mir gaben. Das ist sozusagen die allererste Zuschreibung und Identifikationshilfe, die wir im Leben erhalten. Identifiziere ich mich mit meinem Beruf – ja klar, weil er mir Freude macht und Sicherheit gibt, ich weiß, was ich kann. Doch darüber hinaus gibt es so viel mehr, wie du schon schreibst, was mich ausmacht. Inzwischen kann ich diese Stall-Talk-Fragen hervorragend nutzen, um etwas tiefer zu gehen, im Gespräch. Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache, erzähle ich meist etwas darüber, was mir an meiner Arbeit Freude macht und nutze als Gegenfrage dann genau diesen Aufhänger „Was macht dir Freude an deinem Beruf“ und schon sind wir in einem Gespräch über Freude und der Beruf ist nur der Aufhänger. Vielen Dank für diesen Beitrag. Herzliche Grüße Sylvia

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  8. Liebe Rosi,
    Danke für den wertvollen Blogbeitrag. Ich kann mich an zwei Seminare erinnern, wo man nicht sagen durfte, was man beruflich macht.
    Bei dem ersten wurde von den anderen erraten, was man tut. – Das war super interessant.
    Bei der zweiten Seminarreihe, die sich über ein ganzes Jahr erstreckte, hat das „nicht wissen, was jemand beruflich macht“ die Beteiligten sehr herausgefordert.
    Eine interessante Erfahrung.
    Herzliche Grüße
    Andrea Maria

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  9. Hallo Rosi,
    danke für deine Gedanken! Ich kann das eigen-empirisch sehr, sehr gut nachvollziehen. Wenn auf einmal nicht mehr geht im Leben – wie in meiner Burn-out-Phase erlebt – und der Beruf das letzte ist, an das man gerade wirklich denken kann, dann stellt sich unweigerlich die Frage: Wer bin ich eigentlich, wenn ich nichts leisten kann? Vielleicht nie wieder so leistungsfähig werde, wie vorher und meinen vorher ausgeübten Beruf aufgeben muss?
    Und das tolle ist: Es gibt gute Antworten auf diese Fragen.
    Viele Grüße
    Heiko

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  10. Hallo,
    ich finde mein Beruf gehört schon zu mir. Aber natürlich habe ich daneben noch viele andere Ansatzpunkte. Als meine Kinder klein waren, war ich immer „die Mama von….“ – das fand ich sehr irritierend. Oder in meinem Heimatort bin ich noch „die Tochter von…“.

    Man muss einfach immer noch realisieren, ich bin noch viel mehr … und dann kann ich auf die Frage nach meinem Beruf auch gelassen antworten.

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    • Hallo Birgit,
      ich verstehe deinen Denkansatz.
      Ich finde allerdings, dass es ein gesellschaftliches Problem ist:
      Wir leben in einer Kapitalgesellschaft, in der Menschen „Ressourcen“ – für Arbeitskraft – sind (Bsp.: „Human Resourcs Manager“).
      Und genau hier sehe ich die Schwierigkeit.
      Selbst bei Krankheiten geht es in erster Linie darum, die Arbeitsleistung wieder herzustellen und nur selten um den Menschen.
      Deutschland hängt hier, wie so oft, mal wieder extrem hinterher …
      LG Rosi

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