Ich möchte diesem Blogbeitrag heute etwas widmen, dass – meines Erachtens – viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält und unterschätzt wird. Wie mich der letzte Sonntag lehrte, wissen viele Menschen noch nicht einmal, um was es sich dabei wirklich handelt: Dem Meerpenis. Auch genannt Seewalz, Holothuroidea oder, wohl noch am besten bekannt, unter dem Namen:
SEEGURKE.
Sie sind überall
Kaum zu glauben, dass sie noch immer so wenig Menschen kennen, denn sie kommen in (nahezu) allen Meeren und (fast) jeder Tiefe vor. Manche Meeresböden bestehen quasi aus ihnen. Dort machen die Tierchen 90% (!) der Biomasse aus. Andere Tiere schaffen es in diesen Gegenden nicht – oder nur sehr schwer – zu überleben. Die Seegurken sind daher wichtig für das Ökosystem.
Fortpflanzung
Seewalzen erfolgt dadurch, dass Weibchen und Männchen ihre Geschlechtszellen gleichzeitig ins Meer entlassen. Ein Körperkontakt findet nicht statt.
Auf die Größe kommt es nicht an
Auch bei den Holothuroidea gibt es verschiedene Arten und je nach dieser, sind die Tiere wenige Millimeter klein oder aber bis zu zwei Meter groß! Auch Farbtechnisch haben die Seegurken eine Menge zu bieten: Von Schwarz bis Pink ist alles dabei. Tatsächlich bestehen sie fast nur aus Haut und Muskeln.
Verteidigung
Oft sind die Tiere außen von beweglichen Stacheln umgeben. Die Spitzen der Stacheln dienen aber nicht nur zur Verteidigung, sondern auch zur Fixierung am Meeresboden und zum Graben. Aber die Seewalzen haben noch eine ganz andere, ungemein faszinierende, Verteidigungstaktik: Sie schleudern ihre Innereien (Cuvier-Organe) dem Fressfeind entgegen. Diese Schleimfäden betäuben den Gegner durch ein Gift oder machen es durch ein klebriges Sekret bewegungsunfähig. – Und das tolle daran: Innerhalb einiger Wochen wachsen die Eingeweide einfach wieder nach!
Allerdings gibt es auch parasitenähnliche Fische, welche durch die Afteröffnung in die Seegurke eindringen und deren Organe anknabbern…. Einige Arten der Seewalzen haben daher spitze Dornen, um den After ausgebildet.
Todesurteil
In manchen Regionen (vorrangig Asien, inzwischen aber auch Spanien) ist die Seegurke sehr wohl bekannt. Hier muss man schon wieder von leider sprechen, denn sie gilt als Delikatesse. Das Ende ihres Lebens: Geräuchert, pulverisiert, gedämpft, gebraten, getrocknet…
Schützt die Seegurke!