Es ist inzwischen fast eine Woche her als das Paket vom Steinmetz eintraf. Ich las den Absender, wurde bleich (zumindest fühlte es sich so an) und schob den Karton mit den Worten „Den mache ich jetzt besser nicht auf.“ unter den Stuhl. Im Laufe der Woche habe ich das Paket auf den Stuhl, auf den Schrank und wieder unter den Stuhl gestellt. Ich weiß ja was drin ist: Harlekins Grabstein. Aber ich weiß auch wie es mir allein bei dem Entwurf ging…. Ich konnte es einfach nicht öffnen, sondern auf den „passenden Moment“ warten. Leider gibt es den nicht und ich muss lernen mich mit unangenehmen Dingen auseinander zu setzen. Wie den Tod meines geliebten kleinen Harleys. Morgen geht es (endlich) an die Grabgestaltung und, so gerne ich wollte, konnte ich es nicht länger aufschieben.
So stellt ich den Karton wehmütig vor mir hin, griff mir eine Schere und öffnete ihn endlich. Wehmütig. Ein Kloß schnürte mir den Hals zu und ich spürte bereits wie mir die Tränen herunter rannen, als ich ihn erblickte:
Einen wunderschönen Grabstein. Würdig für einen so tollen Kater wie Harlekin.
Ein schwarzer Tag, in Stein gemeißelt. Endgültig.
Es heißt Gräber sind für die Lebenden. Ich würde lieber darauf verzichten an dem Grab meines Kleinen zu trauern und ihn stattdessen auf meinem Schoß sitzen haben. Lebend.
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen. Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für dich war, bin ich immer noch. Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast. Sprich mit mir, wie du es immer getan hast. Gebrauche nicht eine andere Lebensweise. Sei nicht feierlich oder traurig. Lache weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Ich bin nicht weit weg, ich bin nur auf der anderen Seite des Weges. [Fritz Reuter]
Ein sehr schönes Gedicht ist das es passt so gut.