Faszination Dänemark

Manchmal ist es so, dass Wünsche aus der Vergangenheit auftauchen, an die man sich seit Jahrzehnten nicht mehr erinnert hat – und dann entwickeln sich darauf Pläne, die man nie für möglich gehalten hätte. Genau das ist jetzt passiert. Ironischerweise, weil etwas auf Gedankenteiler nicht funktioniert hat! Aber der Reihe nach:

Ein Fehler als Chance 🇩🇰

Es begann damit, dass das Broken-Link-Tool, hat angezeigt, dass ein externer Link nicht mehr funktioniert. So bin ich auf einen alten Blogbeitrag von mir gelandet, in dem ich über eine Schule in Dänemark berichtet habe, die komplett auf Rollenspiel auslegt, ist. Statt am Tisch sitzen und schnöde den Stoff aus den Büchern zu lernen, wird hier spielerisch und selbstverantwortlich gelernt. Klassenkämpfe sind dabei ausdrücklich erwünscht! ⚔️😉

Als Ron dann später, ziemlich geschafft, nach Hause kam und wir uns über unseren jeweiligen Arbeitsalltag unterhielten, kam die Unterhaltung darauf, dass es einfach wäre, wenn wir wirklich die Dinge machen würden, an denen wir Spaß haben. Wir spinnten rum und ich meinte so: „Lass uns doch an der Rollenspiele in Dänemark unterrichten. Du könntest den Teilnehmenden so was wie Charaktererschaffung und Spielleitung beibringen, ich das Schreiben von Hintergrundgeschichten und die Gestaltung von Ausrüstung usw.!“ Hach, das klang wie Musik in unseren Ohren! Den ganzen Tag Dinge machen, die wir mit Leidenschaft angehen, zusammen mit vielen Motivierten, die ebenfalls Spaß daran haben – und dafür sogar noch bezahlt werden! Ein Traum! Aber eben auch nur das. 🫧

Warum nur träumen? 🇩🇰

Oder doch kein Traum? Irgendwie ließ mich der Gedanke nicht mehr los. Ich las nach, welche Voraussetzungen man generell braucht, um in unserem Nachbarland zu arbeiten, wie es mit der Rente aussieht, einem Umzug usw… Je mehr ich über Dänemark las, desto größer wurde mein Drang, die Koffer zu packen und auszuwandern. – Und damit steckte ich meinen Mann an! 🥰

Unser erstes Mal 🇩🇰

Wir hatten unseren allerersten Urlaub bereits zusammen in Dänemark verbracht. Damals schon fühlten wir uns dort so wunderbar entschleunigt. Die Menschen waren uns freundlich gesinnt und, im Gegensatz zu Deutschland, hatte der Großteil die Mundwinkel oben! In einem kleinen Souvenirladen unterhielten wir uns mit dem Besitzer. Wie sich herausstellte, ein deutscher Auswanderer. Ihm war Deutschland „zu schnell“ und „ungemütlich“ geworden. Jetzt genoss er seit 20 Jahren das Skandinavische Hygge. Die Entscheidung hat er nie bereut.

Sehr viel später fiel mir ein, dass ich damals schon einmal den Gedanken hatte nach Dänemark auszuwandern. Das muss vor etwa 20 Jahren gewesen sein. Vielleicht schlummerte dieser Wunsch einfach noch irgendwie ganz tief in mir drin. Eventuell bin ich deswegen irgendwie rastlos und habe, egal wo ich lebe, nie das Gefühl wirklich angekommen zu sein. Wer weiß, vielleicht war ich bisher nicht nur im falschen Ort, sondern im „falschen“ Land!? 🗺️🤷🏻‍♀️

Meer voraus 🇩🇰

Je mehr Zeit vergeht, desto größer wird grade der Drang die Katzen zu schnappen, die Sachen zu packen, die Zelte abzubrechen und im Nachbarland „von vorne“ anzufangen. (Eine ehemalige Arbeitskollegin ist im letzten Jahr, relativ spontan, nach Spanien ausgewandert. Getreu dem Motto: Wenn ich erst groß darüber nachdenken, werde ich es mir anders überlegen. Das wäre uns dann doch etwas zu krass.) Für meinen Liebsten und mich ist klar, dass wir einen „sauberen“ Schnitt machen möchten. Und wir möchten auch erst das Geld zusammen haben, um in Dänemark ein Haus zu kaufen, die Sprache sprechen und bereits einen Job haben.

In einem meiner Lieblingszitate heißt es „Wenn man etwas plant, ist es echt.“ Aktuell ist es keine Frage ob, sondern wann das alles geschieht. So kam es, dass ich bereits vor drei Wochen angefangen habe Dänisch zu lernen – und zwar täglich! Inzwischen verstehe ich einfache Wörter und Sätze, kann mich auf Dänisch vorstellen und etwas zu Essen bestellen. Das reicht zwar nicht aus, um auszuwandern, aber es ist ein Anfang – und ich bin echt stolz darauf! Ich habe ja noch ein paar Jahre, um das auszubauen, bis wir unser Haus am Meer haben und ich meine Kunst, in einem kleinen, liebevoll eingerichtet Atelier, verkaufe (oder tausche). 🌊👩🏻‍🎨🫶🏻

Wie weit darf Aufklärung gehen? Todesschloss [Rezension – Thriller]